"Yukons
Leben" oder "Liebeserklärung an einen
Terrier"
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"KLICK"
vergrößert die Bilder |
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Auf dieser Seite möchte ich im Laufe der Jahre immer mal über Yukon, seinen Charakter, sein Verhalten, seine Abenteuer, kurz über sein Leben, berichten. | ||||
Erster Eintrag am 22.10.2010 | ||||
Obwohl wir bereits im Juni 2010 beschlossen
hatten, dass nach dem Tod von Ayla
wieder ein kleiner Border unser Leben bereichern soll, tritt Yukon
doch recht überraschend in unser Leben. Eigentlich soll es ein Welpe
aus Exe von der Border-Meute und Ilja vom Erlenmoor werden. Aber leider
gab es während der Trächtigkeit Probleme und der einzige Rüde
kommt tot zur Welt. Also heißt es für uns: Warten auf den nächsten
Wurf. Der sollt im Zwinger von der Border-Meute im November
geboren werden. Aber wie heißt es so schön: Und erstens kommt
es anders und zweitens als man denkt.
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Am 19. Oktober bekomme ich einen Anruf
der Züchterin "von der Border-Meute", dass sie zwei Rüden
aus der luxemburgischen Zucht "vum Muppenschlass" zur Vermittlung
da hätte. Vater der Welpen ist Ilja
vom Erlenmoor, der Rüde, der auch der Vater des leider
tot geborenen Welpen ist. Urgroßvater mütterlicherseits ist
Bugs
Banny v.d. Border-Meute, ein Halbbruder unserer Ayla.
Verständlich, dass ich mir die beiden Rüden anschauen will.
Und es kommt, wie es kommen muss. Ich sehe die Kleinen und es ist um mich
geschehen. Der kleinere Rüde ist der temperamentvoller, der größere
hat den interessanteren Kopf und so fällt die Entscheidung für
den Großen. |
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Da die Vorbereitungen für einen
Welpen bereits im Gang sind, ist es weiter kein Problem, dass der Zwerg
einige Wochen früher einzieht. |
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Und so nehme ich ihn denn gleich mit. Ihn, |
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Ich fahre mit dem Zwerg erstmal nach Hause und hole unsere 12jährige Kimba . Danach treffe ich mich mit einer Bekannten, damit ich das Zusammentreffen zwischen Kimba und Yukon nicht allein bewältigen muss. Das Kennenlernen verläuft problemlos, allerdings findet Kimba Klein-Yukon ziemlich "Bääähh!" | ||||
Den ersten Tag im neuen Zuhause ist Yukon noch recht zurückhaltend, aber schon am nächsten Tag taut er zunehmend auf. Die erste Nacht verläuft, wie auch die nächsten, überraschend ruhig. Yukon schläft in einem Softkennel, der auf einem Tisch neben meinem Bett steht. So kann ich während der Nacht in den Kennel greifen, falls er unruhig sein sollte. Das ist aber gar nicht nötig. Anfängliches Jammern stellt er sehr schnell ein, als er merkt, dass er nicht allein ist. | ||||
Yukon zeigt sich bisher als recht unkompliziert. Er ist ein ausgeglichener junger Hund, der neuen, unbekannten Situationen vorsichtig zurückhaltend, aber ohne Angst begegnet. Seine Zurückhaltung legt er meist nach kurzer Zeit ab und erkundet die neuen Begebenheiten. | ||||
Erstaunlich finde ich, dass er nach nur drei Tagen bereits recht zuverlässig auf seinen Namen hört. | ||||
Update 12.11.2010 | ||||
Inzwischen ist Yukon fast vier Wochen bei uns. Kimba hat ihre Abscheu gegen den Zwerg weitgehend abgelegt. Nur wenn er allzu nervig ist, brummelt sie ihn mal an. Ich bin der Meinung, dass sie viel zu nachsichtig mit Yukon ist. Würde sie ihm gelegentlich mal ihre Meinung geigen, hätte er auch mehr Respekt vor ihr. Wenn er sich mal wieder zu ihr ins Körbchen gelegt hat, schaut sie mich mit leidendem Blick an: "Ich hab da ein Geschwür. Mach das bitte weg." |
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Häufig ignoriert sie allerdings den Nervzwerg. | ||||
Vor allem wenn er sich so still verhält, wie auf diesem Foto. | ||||
Mittlerweile haben wir einige Male die
Welpengruppe besucht, waren auf dem Rosbacher Martinsmarkt und haben in
Gummersbach die Einkaufszone und Karstadt unsicher gemacht. Er meistert
alles recht cool. Ist er mal unsicher, so lässt er sich recht schnell
davon überzeugen, dass das alles nicht gefährlich ist. |
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Auf einem Westernreithof nimmt er Körperkontakt mit den Pferden auf. Der große Grauschimmel, der in einer Box steht, findet Yukon ausgesprochen interessant. Er lässt es sich nicht nehmen, den Knirps auf meinem Arm ausgiebig zu beschnuppern. Nachdem Yukon festgestellt hat, dass nichts weiter geschieht, leckt er ihm die Nüstern ab. | ||||
Wir erkunden ein Wildgehege. Natürlich nur von außen. Die anderen Hunde sind viel interessanter als das Dammwild und die Wildschweine. | ||||
Auf dem Waldbröler
Vieh- und Krammarkt durchstreifen wir die Halle, in der die
Tiere verkauft werden. Da ist Yukon dann doch ziemlich aufgeregt. Vögel,
Hühner, Stallhasen, Meerschweinchen und sogar Katzen gibt es hier.
Die Gerüche sind vielfältig und er muss von meinem Arm aus alles
genau untersuchen. Die Hasen werden abgeschnüffelt, die Meerschweinchen
genau beobachtet. Dass die Katze ihn angefaucht, registriert er gar nicht.
Zu interessant und aufregend ist das doch alles. Aber am meisten beeindrucken
ihn die Hühner, die locker dreimal so groß sind wie Yukon. |
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Ich denke, dass Yukon sich zu einem tollen Hund entwickelt, der uns im täglichen Leben ebenso wie auf unseren Womo-Touren souverän begleiten wird. | ||||
Das mitgegebene Trockenfutter füttere ich nicht. Ich stelle ihn gleich am ersten Abend auf rohes Futter um. Da ich meine Hunde seit fast fünf Jahren barfe, ist klar, dass auch der Border Terrier Welpe so aufgezogen wirdl. Yukon verträgt die Umstellung super.. Er frisst alles, was ihm vorgesetzt wird mit großer Begeisterung, egal ob Fleisch, Fisch, Gemüse oder Obst. Im Moment bekommt er noch drei Mahlzeiten pro Tag und abends gibt es etwas Kefir mit ein paar Flocken als Betthupferl. | ||||
Update 28.03.2011 | ||||
Inzwischen ist Yukon fast 8 Monate alt. Er hat sich zu einem hübschen Junghund gemausert, wiegt gut 8 kg und hat eine Schulterhöhe von ca. 37 cm. | ||||
Yukon ist nach wie vor ein Clown und bringt uns täglich zum Lachen. Er hat etwas Katzenhaftes in seinen Bewegungen und seinem Spiel. Es bereitet ihm diebische Freude mit einem seiner Spielzeuge durch die Haustüre zu entwischen und dann damit über's Grundstück zu toben, um dann bei der nächsten Gelegenheit mit dem nächsten Spiezeug loszudüsen. Abends kann ich dann seinen Kram mit einem Einkaufskorb wieder einsammeln. | ||||
Es erstaunt uns immer wieder wie zielsicher Yukon seinen Ball aus dem Fang fallen lässt, um ihn "ganz bewusst" unter diesen oder jenen Schrank rollen zu lassen. Manchmal hangelt er wie eine Katze mit den Pfoten nach seinem Ball. Aber meistens sorgt er mit seinen Aktionen für sportliche Bewegung in der Familie, indem er sich bäuchlings und leise weinend vor den Schrank legt, bis sich jemand opfert und den Ball (ebenfalls bäuchling vor dem Schrank liegend) wieder hervor holt. Nachtrag: Eingestellt
haben wir das Wiederholen des Balles nachdem ich beobachet habe, wie Yukon
tatsächlich den Ball mit der Nase unter den Schrank schubst, als
der nicht von selber drunter gerollt ist. So ein kleines Mistvieh. Nee,
nicht mit uns. Dann eben ohne Ball. |
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Den Welpen- und den anschließenden Junghundekurs meistert er mit Bravour. Für einen Jungspund hört er erstaunlich gut. Der Jagdinstinkt hält sich (noch) in Grenzen und selbst nach dem Spiel mit anderen Hunden lässt er sich recht gut abrufen. Ich hoffe, dass es so bleibt. Die Pubertät steht aber noch aus. So richtig ist er im Halbstarkenalter noch nicht angekommen. | ||||
Die erste Wohnmobiltour haben wir bereits hinter uns. Yukon ist auch hier sehr unkompliziert. Er schaut sich viel von unserer souveränen Kimba ab. | ||||
Unsere erste Tour führt uns in die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen. Yukon sieht dort alle möglichen Tiere und muss lernen, dass man den Weg kreuzende Vögel nicht verfolgen darf. Er geht mit mir ohne jegliche Angst über eine schwankende Hängebrücke, deren Balken soweit auseinander sind, dass Borderpfoten locker zwischendurch passen. Er ist bei dem Geruch der Löwen dann doch etwas verunsichert und von dem Schimpansen, der direkt auf ihn zukam, mehr als beeindruckt. Die Erdmännchen werden von ihm beobachtet und die Servale sind die ersten Katzen in nächster Nähe, wenn auch hinter Glas. Am Interessantesten findet er jedoch die Paviane, von denen er kein Auge lässt. | ||||
Am nächsten Tag ist Yukon ca. 100 Meter über die Gitterroste einer Eisenbahnbrücke gelaufen, welche über die Lippe führt. Kimba macht es ihm vor und Yukon ist hinter ihr her, als hätte er das schon hundert Mal gemacht. Als wir später unter der Brücke durchgehen kommt gerade ein Zug angebraust. Meine Sorge, er könne sich erschrecken, ist unbegründet. Yukon schaut mit erhobenem Kopf nach der Bahn, die über uns hinweg donnert und zeigt sich in keinster Weise beeindruckt. Selbst von einem Mann im Tierkostüm, der auf einem Wochenmarkt auf ihn zukommt und mit befellten Pfoten, äh' Händen, nach ihm greift, lässt er sich ohne Furcht anfassen. Was nun wiederum mich beeindruckt, denn ich kenne viele Hunde, die hier erstmal den Rückwärtsgang eingeschaltet hätten. | ||||
Außerdem haben wir mit ihm an diesem Wochenende das Radfahren geübt. Er läuft bereits kurze Strecken an der Leine neben dem Fahrrad her. Freilauf am Rad ist auch kein Problem. Selbst den Fahrradkorb, in dem er mit Hilfe seines Sicherheitsgeschirrs angeschnallt wird, akzeptier er ohne Proteste. Im Gegensatz zu unserer Ayla, die immer darin gejammert hat, verhält sich Yukon weitgehend ruhig. | ||||
Fazit nach fünf Monaten Yukon:
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Wir
haben mit Yukon
einen unkomplizierten, leichtführigen Junghund, der sich bisher ausgesprochen
alltagstauglich zeigt. Ob er auf Ausstellungen das erreichen kann, was
ich mir erhoffe, bleibt abzuwarten, ist aber letztendlich auch nebensächlich,
denn er ist in erster Linie Familienhund und erst in zweiter Linie Ausstellungshund.
Und sollte es mit der Ausstellungskarriere nichts werden, dann werden
wir mit ihm eine Karriere als Comedian anstreben. Da hat er sicher Erfolg.
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Den
Kuschelterrier für die Couch, den ich seit Aylas
Tod so vermisse, hab ich allerdings nicht bekommen. Yukon
möchte nicht auf der Couch liegen. Spätestens nach fünf
Minuten springt er wieder runter und legt sich auf die Decke oder in seine
Kudde. Das ist bisher der einzige Fehler, den er hat. Allerdings ein ganz
gravierender, finde ich.
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Update 19.10.2011 |
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Heute ist Yukon
genau ein Jahr bei uns. Er ist jetzt 14,5 Monate alt. Das ist für
mich ein Anlass mal wieder Resümee zu ziehen. |
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Ausstellungsmäßig muss ich
zugeben, dass wir nicht sehr aktiv waren. Diesen Sommer waren wir so oft
mit dem Womo auf Tour, dass ich ihn erst gar nicht gemeldet habe. Im nächsten
Jahr möchte ich ihn in der Zwischen- und Offenen Klasse melden. Schaun
wir mal, ob das was wird. |
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Auf unseren Touren ist Yukon
ein sehr angenehmer Begleiter. Yukon
ist sehr auf meine Person bezogen. Bei Spaziergängen hält er
immer wieder Ausschau nach mir. Unkompliziert und leichtführig, bisher ohne sonderlichen Jagdtrieb (Ich hoffe, das bleibt so.), ist es toll mit ihm loszuziehen. |
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In unserem fünfwöchigen Frankreichurlaub
lernt Yukon
sehr viel . Er hat ja auch täglich jede Menge Input. Wir erklettern
Felsbänke, erklimmen Sanddünen, bewandern Strände, durchlaufen
Pinienwälder, besuchen Flohmärkte und Häfen und besichtigen
Städte. In allen Bereichen und Lebenslagen zeigt er sich cool und
souverän. |
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Gewehrfeuer von einer nahegelegenen Militäreinrichtung
konnte Yukon
ebenso wenig beeindrucken wie ein heftiges Gewitter direkt über uns.
Die Donnerschläge lassen das ganze Wohnmobil erzittern. Aber den
Burschen lässt das absolut kalt. |
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Yukon
kann in fast allen Bereichen ohne Leine laufen. Ihn interessieren weder
Fußgänger, noch Jogger oder Radfahrer. Auch von anderen Hunden
lässt er sich recht gut abrufen. Es klappt zwar nicht immer, aber
immer öfter. Meist kommt auf Pfiff mit fliegenden Ohren zurück,
weil er weiß, dass es dann Leberwurst gibt. |
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Nur wenn ein anderer Hund in der Nähe
ist, mit dem er nicht spielen darf, muss ich ihn anleinen. Die Versuchung
ist dann doch zu groß. |
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Wenn ich an das vergangene Jahr zurückdenke, so hab ich doch manchmal sehr gemischte Gefühle gehabt. Zum einen vermisse ich meine Ayla immer noch ganz schrecklich und Yukon ist kein Ersatz für sie. Zum anderen hatte ich doch einige Zweifel. Yukon hab ich mit 11 Wochen durch eine Vermittlung übernommen, bei der ich weder Züchter, Zuchtstätte, noch die Mutter der Welpen kennengelernt hatte. Selber hätte ich auf diese Art niemals einen unserer Welpen vermittelt. |
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Allerdings konnten wir das inzwischen nachholen. | |||
Im April haben wir Yukons Züchterin und seine Mama auf der Tour nach Südfrankreich besucht. | |||
Trotz aller Bedenken hat sich Yukon
zu einem tollen Hund entwickelt, der mir und meiner ganzen Familie innerhalb
kurzer Zeit ans Herz gewachsen ist. |
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Niemals würden wir diesen kleinen
Burschen wieder hergeben. Er hat uns binnen weniger Tage um die kleinen
Border Pfötchen gewickelt. Dabei haben wir aber nie vergessen, dass
er ein Terrier ist und ihn entsprechend konsequent erzogen. Was sich aber
nicht sehr schwierig gestaltete, denn Yukon
ist der unkomplizierteste Hund, den ich bisher groß gezogen habe.
Sein Wesen kann man als cooles Sensibelchen beschreiben. |
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Es ist so, als wäre er schon immer
bei uns und nicht erst seit einem Jahr. Es macht einfach Spaß einen
so tollen Kerl um sich zu haben. Täglich bringt er uns mit seinem
fast katzenhaften Spielverhalten zum Lachen. Seine sanfte Art ist eigentlich
so gar nicht terriertypisch. Aber vielleicht ist er gerade deshalb was
Besonderes. |
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Wenn Yukon mit einem Spielzeug in der Schnauze im Hauseingang stehen bleibt und zurückschaut, ob ich auch gesehen habe, dass er mal wieder was rausträgt und er dann voller Begeisterung und strahlenden Augen mit seiner "Beute" rausflitzt, um kurze Zeit später das Spiel mit dem nächsten Teil zu wiederholen, dann kann ich ihm nicht böse sein. Auch wenn das bedeutet, dass ich abends seinen Kram mit einem Korb wieder einsammeln muss, denn es bleibt nie bei einem "Beutestück". | |||
Update: 11.11.2019 | ||||
Leider gibt es heute ein nicht so schönes Update. Yukon hatte im März 2019 einen schweren Unfall. Die gesamte Schilderung des Unfalls und die Zeit danach ist hier zu finden: Yukons Unfall März 2019 |
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© Text und Fotos Marianne Lütgebüter | ||