Reisebericht Norwegen - Lofoten 2009
 
     
 
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Tag 1 – Dienstag - 28.07.2009 – Katzenbach - Gummersbach - Großenbroda
 

Bis zu den Lofoten sind es über 3000 km. Am letzten Arbeitstag fahren wir mit dem Wohnmobil zur Arbeit nach Gummersbach und fahren um 12:30 Uhr weiter Richtung Norden (A45 und A1). Da wir uns wie immer beim Fahren abwechseln, schaffen wir es bei sonnigem Wetter ohne Stress bis Großenbroda, weit genug, damit wir morgen frühzeitig bei der Fähre ankommen werden. Nach leckerem Spaghettsalat mit Thunfisch machen wir einen Spaziergang über den Stellplatz und zum Yachthafen, bevor wir nach einigen Schwätzchen, uns gemütlich ins Wohnmobil zurückziehen.

Tageskilometer: 565

   
 
 
Tag 2 – Mittwoch - 29.07.2009 – Großenbroda - Brålanda, Schweden

Wir stehen früh auf. Während ich mit Ayla den üblichen Morgenspaziergang mache, kocht Marianne Tee und die Eier. Dann fahren wir eine halbe Stunde bis zur Fähre, wo wir während des Wartens frühstücken. Die Fähre Puttgarden-Rødby nehmen wir bereits um 8:15 Uhr. Brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen haltend durchqueren wir Dänemark über die E20 und reisen über die Øresundbrücke nach Schweden ein. Weiter geht es dann über die E6 Richtung Oslo bis Uddevalla, wo wir auf die 44 wechseln, weil wir für die Hinfahrt zu den Lofoten die zügiger befahrbare Strecke durch Schweden über die E45 geplant haben.

Nach langer Fahrt finden wir in Brålanda endlich (17:45 Uhr) einen Stellplatz. Den Parkplatz am Cafe Gula Huset können wir weiter empfehlen. Der Inhaber des Cafes ist selber Wohnmobilfahrer und stellt seinen Parkplatz Gleichgesinnten zur Verfügung. Als wir von einem Spaziergang zurückkommen, finden wir auf unserem Tritt vor dem Wohnmobil zu unserer Überraschung einen kleinen Willkommensgruß: Verschiedene selbstgebackene, frische Kekse – mmh, schmecken die prima. Für das Frühstück bestellen wir uns Mehrkornbrötchen, die im Preis bereits enthalten sind.

Tageskilometer: 605

   
     
Tag 3 – Donnerstag - 30.07.2009 – Brålanda - Lit
 

Es regnet. Nach dem Aufstehen (7:00 Uhr) fahren wir erst mal, um das Wohnmobil aufzuwärmen. Auf einen schönen Frühstücksplatz warten wir vergebens und halten schließlich an einem kleinen Rastplatz an der E45 (8:15 Uhr). Nach ausgiebigem Frühstück mit den riesigen Mehrkornbrötchen geht es um 9:25 Uhr weiter, denn bis zu den Lofoten ist es noch weit. Mittagspause mit Bananen im Speckmantel machen wir auf einem Rastplatz in Siljansfors. In der Nähe von Östersund steuern wir Lits Camping an, einen Campingplatz unter deutschsprachiger Leitung. Beim abendlichen Spaziergang regnet es nicht mehr. Eine Flasche Bordeaux müssen wir heute noch trinken, damit wir nicht zu viel nach Norwegen einführen (pro Person maximal drei Liter Wein und zwei Liter Bier).

Tageskilometer: 697

   
     
Tag 4 – Freitag - 31.07.2009 – Lit - Mo I Rana, Norwegen
 
Nach wie immer reichhaltigem und gemütlichem Frühstück brechen wir auf. Wir sind sicher, dass wir heute noch planmäßig Norwegen erreichen werden und gönnen uns vor Storuman eine Wanderung. Anschließend serviert Marianne Rührei mit Schinken auf Brot. Bald verlassen wir die E45 und wechseln auf die E12.
Auf dem Inlandsvägen durch Schweden Richtung Norden.
 
     
 

Die Landschaft wird reizvoller, je näher wir nach Norwegen kommen. Zweimal stoppen wir, um wenigstens etwas zu wandern. In Mo I Rana finden wir auf Anhieb keinen Stellplatz und kurzentschlossen fahren wir zum Campingplatz. Als wir um 22:30 Uhr zu Bett gehen, ist es draußen, obwohl bewölkt, immer noch taghell.

Tageskilometer: 509

 
   
     
Tag 5 – Samstag - 01.08.2009 – Mo I Rana - Grindjorda
 

Wir stehen etwas später auf. Mal schauen, was uns das Wetter beschert. Denn von nun an werden wir unsere Aktivitäten nach den sich bietenden Gelegenheiten und dem Wetter richten. Wir können Ziele auch erst beiunsere Rückfahrt von den Lofoten ansteuern. Bei nicht so prickelndem Wetter – wir sind immer noch verwöhnt von dem Bilderbuchwetter während unserer Norwegentour 2006 – entscheiden wir uns gegen Gletscher- und Grottenbesuche und fahren auf der E6 nördlich.

 
 
 
Am Polarkreis
Das Schild wird wohl nicht wirklich ernst genommen.
Am Polarkreiszentrum besuchen wir nach unserer Wanderung den Türmchengarten und auch noch das kleine Museum. Davor wimmelt es von deutschen Urlaubern, die mit Bussen hierher gekarrt werden, um dann an einer Taufzeremonie teilzunehmen, bevor es straff nach Zeitplan weitergeht – so ein Urlaub wäre nichts für uns. Wenigstens einer der Busurlauber hat so seine Zweifel, denn auf die Frage, wofür denn die Urkunde wäre antwortete er: „Für's Arschplattsitzen“.
 
         
 

Wie schön ist es, dass wir völlig frei sind. Nach Stadtbummel mit Einkaufen und Mittagessen in Fauske geht unsere Reise auf dem langen, aber landschaftlich schönen Landweg zu den Lofoten. In Bognes setzen wir mit der Fähre nach Skarberget über. Am Ofotfjord gesellen wir uns auf einem Parkplatz bei Grindjorda zu einer Gruppe Angler.

Tageskilometer: 404

 
   
     
Tag 6 – Sonntag - 02.08.2009 – Grindjorda - Kråkberget
 
Endlich lacht die Sonne. Wir fahren erst ein Stück am Fjord entlang und finden hinter Narvik schon bald einen schönen Stellplatz für unser Frühstück. Nach einer halbstündigen Strandwanderung fahren wir weiter auf der E10, die uns zu den Inselgruppen der Lofoten und Vesterålen führt.
Frühstück mit Blick auf den Fjord
 

Kaum dort angekommen biegen wir in nördlicher Richtung auf die RV83 ab. Hinter Harstad lädt die Landschaft zu einer Wanderung ein. Gegen Mittag erreichen wir die Fähre Revnes – Flesnes. Die einstündige Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre können wir – wie viele andere Wohnmobilisten – für unser Mittagessen nutzen und zum Plaudern mit den anderen.

Später fahren wir über die RV85 bis Sortland und sind dann schon auf der nächsten Insel. Unsere Langøya-Inseltour führt über die RV820 bis Straume und immer weiter am Strand entlang bis die Straßen immer enger und unbefestigter werden und es keine Straßennamen (RV901 und RV911 zeigt nur noch das Navi an, bis sich das auch nicht mehr auskennt) oder Ortsschilder mehr gibt und nur noch die Sonne zeigen kann, wohin wir uns wohl ungefähr bewegen. Irgendwann landen wir wieder auf der RV820.

         
 
Campingplatz Fjordcamp
Atemberaubender Ausblick abends um 22:00 Uhr

Zum Übernachten entscheiden wir uns für Fjordcamp in Straumsjøen-Kråkberget, traumhaft am Wasser gelegen und guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Die vorgelagerten kleinen, felsigen Inseln haben in der Abendsonne ihren besonderen Charme.

 

 
         
 
Tageskilometer : 301
     
   
     
Tag 7 – Montag - 03.08.2009 – Kråkberget - Henningvær-Rørvik
 
Es ist warm und bei strahlend blauem Himmel frühstücken wir draußen in Strandnähe. Die anschließende Wanderung bietet immer wieder andere Eindrücke von der herrlichen Landschaft. Um 11:00 Uhr sind wir wieder zurück
Traumhafter Ausblick auf den Fjord
 
 
Ausblick vom Ryggedalentunnel
Beim Ryggedalentunnel machen wir bereits den ersten Stopp, um die umwerfende Aussicht zu genießen. Danach fahren wir die RV820 bis Sortland und dann die RV82, um vor Stokmarknes über die Brücke zur Insel Hadseløya zu wechseln. Wir verlassen die RV82 und genießen beim Befahren der RV849 die ständige Strandnähe.
 
 
Bei Melbu-Annstad verbringen wir unsere Mittagspause auf einem kleinen Parkplatz am Strand. Danach nutzen wir die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Wanderung am Strand von wo aus sich immer wieder tolle Ausblicke ergeben.
Weißer Sandstrand. Na ja, ein kleiner.
Wunderschöner Ausblick
 
 
Fischerboote am Austnesfjorden
Von Melbu geht es dann mit der Fähre nach Fiskebøl auf der Insel Austvågøy, die schon zu den Lofoten gehört. Wir treffen wieder auf die E10. Den Austnesfjorden kann man nicht entlang fahren, ohne einige Male anzuhalten und zu staunen.
 
     

Beim Abzweig nach Henningsvær stoppen wir, weil der fast weiße Sandstrand mit seinen Felsen lockt. Trotz Sonne ist es nicht so heiß, dass ich mich nach einem Bad im recht kühlen Atlantik sehne, barfuß am Strand und ein wenig im Wasser genügt völlig. Wieder zurück am Wohnmobil entscheiden wir uns gegen eine Weiterfahrt. Ein riesiges Flintstek kommt auf den Grill. Nachdem der Sandstrand nicht mehr so bevölkert ist, gehen wir noch mal zum Strand und genießen die Abendsonne auf den Felsen sitzend.

Tageskilometer: 145

   
 Tag 8 – Dienstag - 04.08.2009 – Henningsvær-Rørvik - Å i Lofoten
 

Henningsvær ist einen Besuch wert, auch wenn dort ständig Busse ankommen. Die bedauernswerten Bustouristen haben gerade mal 20 Minuten Zeit. Mehr als der Hafen ist fast nicht drin und die meisten rennen erstmal zum Klo .

Zum Glück haben wir viel, viel mehr Zeit und so bummeln wir ausgiebig durch den Ort und steuern ein paar Souvenierläden an, ohne allerdings was für die Daheimgebliebenen zu finden.

Henningsvær
Fischerhütte in Henningsvær
 
 
Wanderung bei Henningsvær
Auch die Rückfahrt von Henningsvær über die RV816 zur E10 ist ein Genuss, weil an der felsigen Küste immer wieder Buchten mit sehr hellem, feinem Sand uns erstaunen lassen, wie klar das türkisblaue Wasser ist. An einer Stelle halten wir an und klettern über die Felsen bis zum Wasser. Aber auch der Blick zurück ist sehenswert.
 
Nach der Brücke zur nächsten Insel Vestågøy biegen wir auf die RV815, um in Strandnähe schließlich Leknes zu erreichen. Nach Stadt- und Hafenbummel kehren wir zur E10 zurück, die uns zur Insel Flakstadøy führt.
 
Über die RV807 erreichen wir das Museumsdorf Nusfjord. Wir zahlen 50 NOK Eintritt, welcher für die Erhaltung des historischen Kerns des Dorfes genutzt wird. Den Preis haben wir gern gezahlt. Das winzige Fischerdorf ist ein kleines Juwel von malerischer Schönheit.
Nusfjord
Hafen in Nusfjord
 
         
 
Fischerhütte im Spiegel
Blick auf Nusfjord
Die ehemaligen Fischerhütten sind restauriert und zum größten Teil an Touristen vermietet. Einige Hütten sind zum Museen umfunktioniert werden. Hier kann man Fischereiutensilien, Gerätschaften zur Tranherstellung und auch kleine Boote besichtigen. Außerdem gibt einen Landhandel, in dem es natürlich auch Trockenfisch und andere Souvenirs zu kaufen gibt.
 
         
 
Die Gestelle zum Trockenen der Dorsche sind jetzt leer, da die Fangzeit in den Wintermonaten liegt. Zwei Trockenfische hängen zu Dekozwecken an einem Gestell, während an anderer Stelle einige imposante Köpfe von Dorschen zur Schau gestellt sind.
Stockfisch
Imposanter Dorschkopf
 
         
 
Möwenkolonie
Jungmöwe
Unsere Aufmerksamkeit erregt auch eine Möwenkolonie. Die Jungtiere sitzen auf den Felsen und wenn die Alttiere zum Füttern kommen gibt es ein riesiges Geschrei. Den Jungmöwen kann man schon recht nahe kommen. Sie sind das gewohnt und bleiben ruhig sitzen.
 
     
 

Faszinierend ist auch unsere Weiterfahrt auf der E10 bis Å i Lofoten, dem südlichsten Ort auf der Insel Moskenesøy. Zuerst parken wir auf einem Parkplatz oben im Ort und laufen von dort zum felsigen Strand. In diesem Bereich haben schon viele Touris Zelte aufgebaut, um dort zu übernachten.

Wir entschließen uns auf den Campingplatz von Å zu fahren. Dieser ist sehr klein und ziemlich spartanisch ausgestattet. Nur 3 Fahrzeuge nach uns wird der Platz geschlossen, weil er voll ist. Von hier aus gibt es allerdings sehr gute Möglichkeiten zum Wandern. Wenn das Wetter morgen wieder so schön ist, werden wir nochmals von hier aus losziehen.

Tageskilometer: 160

 
   
     
 
Tag 9 – Mittwoch - 05.08.2009 Å – Haukland
 
Bei erneut traumhaftem Wetter laufen wir nochmal in den Ortskern von Å, den wir gestern Abend nur noch spät gesehen haben. Danach wandern wir über die Felsenküste bis kurz vor Mittag.
Blick von der felsigen Küste bei Å
 
 
Reine - Lofoten
Von Å zurück über die E10 gibt es auch in dieser Richtung mancherlei Fotomotiv. Nicht immer steht die Sonne gut dazu. In Reine, dem schönsten Fischerdorf auf den Lofoten, rasten wir zum ersten Mal, bummeln durch den Ort und machen ein paar Fotos.
 
 
Später verlassen wir die E10 und wollen Neuland erkunden. Wir fahren durch die Orte Fredvang, Ystresand, Krystad, Selfjord und Fredvang und landen schließlich wieder auf der E10. In Leknes fragen wir bei der Touristeninformation nach dem Tierarzt, damit Ayla die in Norwegen innerhalb von sieben Tagen nach der Einreise erforderliche zweite Bandwurmbehandlung bekommt. Die erste Bandwurmbehandlung hatten wir innerhalb von zehn Tagen vor der Einreise nach Norwegen noch bei unserem deutschen Tierarzt vornehmen und in den blauen EU-Pass eintragen lassen. Beim norwegischen Tierarzt ist Ayla der einzige Patient. Das Behandlung kostet einschließlich Medikament nur 50 NOK. Der Zeitaufwand war gering und so haben wir alle norwegischen Auflagen den Hund betreffend erfüllt.
 

Nach einem Einkaufsbummel verlassen wir Leknes in Richtung Haukland, wo wir an eine interessante Bucht mit ausgiebigen Sandstränden zwischen hohen Felsen kommen. Die Sonne ist bereits hinter dem Berg verschwunden, wirft aber ihre Strahlen noch weit in die Bucht hinein. Wir wandern bis vorne auf die Landzunge, so dass wir den Blick auf den Atlantik und die Sonne wieder frei haben. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht schleicht ein Nebelschwaden vom Atlantik kommend in die Bucht. Ein höchst interessantes und faszinierendes Schauspiel. Leider hat Marianne die Kamera nicht dabei und ärgert sich immens darüber. Die Nebelschlange klettert auch die Berge hoch. Schließlich breitet sich der Nebel in der ganzen Bucht aus und holt uns bis zum Wohnmobil ein

Tageskilometer: 102

Strand bei Haukland
 
   
     
Tag 10 – Donnerstag – 06.08.2009 – Haukland – Evenes
 
Nebel, Nebel und immer noch Nebel – wir schlafen lange. Nach dem Aufstehen fahren wir zunächst mal bis dass wir in herrlicher Sonne einen Platz für unser Frühstück finden. Das Nebelloch wird kleiner. Um 10:45 Uhr starten wir, um ein neues Nebelloch zu finden. Auf der Fahrt nach Eggum wird die Sicht wohl zwischendurch mal etwas besser, doch die Sonne schafft es nicht mehr, den immer dichter werdenden Nebel zu verdrängen.
 
 
 
Blick in Lyngedal

Im Lyngedal lässt sich zwar die Sonne noch mal wieder sehen, aber für den nächsten Tag ist noch schlechteres Wetter für die Lofoten angesagt. Weitere Abstecher zur Nordwestküste sparen wir uns.

Vor Vestpollen am Austnesfjord haben wir noch mal Glück mit dem Wetter, essen zu Mittag und wandern – ein schöner Abschluss auf den Lofoten.

Ausblick am Austnesfjorden vor Vestpollen
 
         
 
Logenplatz mit Blick auf den Ofotfjord
Sonnenuntergang am Ofotfjord
Mit Nebel und Regenwolken im Rücken flüchten wir gen Osten auf der E10 bis kurz hinter Lavangen, wo wir nach Evenes abbiegen. Die Fähre dort ist nicht für Fahrzeuge. Wir entdecken einen sehr schönen Platz auf einer Landzunge im Ofotfjord. Es ist windiger geworden, aber hier scheint noch die Sonne. Vor und nach dem Abendessen klettern wir auf den Felsen am Strand und erkunden ein wenig die Umgebung.
 
 
Tageskilometer: 265
 

     
Tag 11 – Freitag – 07.08.2009 – Evenes – Skutvik
Der Himmel ist wolkenverhangen. Wir sind aber aufgrund des Wetterberichts sehr zuversichtlich, dass es etwas südlicher sonnig ist. Wir bilden uns ein, den blauen Himmel in der Ferne schon sehen zu können. An der Küste entlang fahrend erreichen wir nach einiger Zeit wieder die E10 und wechseln später zur E6. Hinter Ballangen führt die E6 ganz dicht an einem See entlang.
Kurzentschlossen biegen wir nach Forså ab. Noch vor dem Ort finden wir ein schnuckeliges Picknickplätzchen. Doch erst wandern wir zum Efjorden und genießen die traumhaften Aussichten. Ein Wasserfall übertönt die Motorengeräusche von der fernen E6. Nach dem Essen bei herrlicher Sonne packen wir Tisch und Stühle wieder ein. Sollen wir die Nacht hier bleiben? Wir gehen noch zum naheliegenden See und an dessen Ufer entlang und entscheiden uns für die Weiterfahrt.
Wasserfall bei Forså
 
Fähre von Skarberget nach Bognes
Bergmassiv Hansbakkfjellet an der RV81
Von Skarberget setzen wir mit der Fähre nach Bognes über und biegen in Ulsvåg auf die RV81 nach Skutvik ab, eine landschaftlich reizvolle Strecke. In Skutvik gesellen wir uns, nachdem wir zuvor gefragt haben, zu einem Wohnwagen auf eine Wiese. Unser Rundgang durch den Ort führt auch am Fähranleger vorbei. Tische, Stühle und Grill hole ich raus. Und eine Flasche Kölsch wandert in den Kühlschrank.
 
     
 Tageskilometer: 218
   
     
Tag 12 – Samstag – 08.08.2009 – Skutvik – Fjell
 
Der Himmel ist bewölkt. Um 10:15 Uhr starten wir. Die RV81 eröffnet, jetzt in der anderen Richtung fahrend, neue, interessante Aussichten. Wieder auf der E6 fahren wir bis Fauske, wo wir bummeln und unter anderem riesige Brötchen und frische Gemüse einkaufen. In der Sonne lassen wir uns die von Marianne reichlich belegten Riesenbrötchen schmecken. Wir fahren auf der RV80 zügig nach Bodø, wo wir uns nicht lange aufhalten, aber dem Wohnmobil eine ausgiebige Wäsche gönnen. Auf der Rückfahrt verlassen wir die RV80 bei Løding.
 
Saltstraumen
Der RV17 folgen wir bis zum Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt und einem beieindruckenden Naturschauspiel. Der Abstieg nach der Brücke lohnt sich. Wir staunen respektvoll über die gewaltigen Strudel im klaren Wasser; hier sollte man nicht ins Wasser fallen.
 
 
Wir folgen der RV17 noch bis hinter dem Ort Fjell, wo wir oberhalb eines hübschen Wasserfalls einen schönen Platz finden. Ein traumhaft schöner, aber etwas unruhiger Platz, weil immer wieder bis weit nach Mitternacht Autos ankommen und abfahren. Für viele Jugendliche ist es ein besonderes Vergnügen, von einem Felsen in den kleinen, klaren und kalten See zu springen. Sie brauchen nur wenige Schwimmzüge, um wieder aus dem Wasser steigen zu können, um erneut vom Felsen zu springen. Nach einer guten halben Stunde sind sie spätestens wieder weg. Nach dem Abendessen steigen wir zu den Felsen beim Wasserfall hinab, wandern noch ein wenig den Berg hinauf und essen bergeweise Waldbeeren.

Tageskilometer: 288

Übernachtungsort bei Fjell
 
   
     
Tag 13 – Sonntag – 09.08.2009 – Fjell – Halsa-Furøy
Gerne wären wir bei Sonnenschein gewandert, doch es regnet - mal wieder. Ohne zu frühstücken fahren wir die RV17 bis zum Abzweig nach Inndyr, wo wir der RV838 folgen, aber auch dort keinen schönen Frühstücksplatz finden, kehren um und frühstücken schließlich dort, wo wir wieder auf die RV17 treffen. Bei Holand informieren wir uns über mögliche Schiffstouren über den Holandsfjord zum Svartisen-Gletscher, dem zweitgrößten Gletscher Norwegens, dessen Eisschicht bis zu 600 m dick ist, und dessen Gletscherzunge Engenbre nur wenige Höhenmeter über dem Meeresspiegel endet und damit den Svartisen-Gletscher zum tiefstgelegenen Gletscher auf dem europäischen Festland macht. Von der anderen Seite des Holandsfjords ist die Gletscherzunge zu Fuß zu erreichen. Da es immer noch regnet, außerdem nebelig ist und die Wolken sehr tief hängen, entscheiden wir uns gegen die Tour. Auch können wir nicht in Erfahrung bringen, ob wir überhaupt nah an den Gletscher herankommen würden.
 
Über Felsen und Holzstege geht es Richtung Meer
Wegen des miesen Wetters entscheiden wir uns, im nicht weit entfernten Halsa-Furøy schon vor Mittag auf den idyllisch gelegenen Campingplatz Furøy-Camping zu fahren. Als der Regen am Nachmittag aufhört folgen wir dem auf dem Campingplatz beginnenden Naturlehrpfad über die Halbinsel. Unsere große Tochter Patricia ruft an, die mit ihrem Freund Andreas ab morgen für ein Jahr auf Weltreise geht. Wir geben den 2Globetrottern die besten Wünsche mit auf den ihren langen Weg. Heute in einem Jahr werden wir die beiden - hoffentlich - wieder in die Arme schließen.

Tageskilometer: 141

 

     
Tag 14 – Montag – 10.08.2009 - Halsa-Furøy - Svartisen
 
Wir schlafen lange und nehmen uns beim Frühstück noch viel mehr Zeit als sonst. Doch die Sonne ist immer noch von Wolken verdeckt als wir um 11:00 Uhr starten. Von Forøy setzen wir mit der Fähre nach Ågskardet und nicht viel später nehmen wir die Fähre von Jektvik nach Kilboghamn. Wir genießen bei Sonnenscheni die einstündige Fahrt an Deck überqueren wieder den Polarkreis, diesmal in südliche Richtung.
Fährfahrt nach Ågskardet
 
 
Mittagspause bei Aas
In der Nähe der kleinen Ortschaft Aas am Aldersund rasten wir auf einem kleinen Parkplatz. Dort machen wir Mittagspause. Leider gibt es keine Möglichkeit etwas zu laufen So fahren wir dann weiter um kurz vor
 
 
Stokkvågen am Aussichtspunkt Kleivhalsen einen weiteren Halt einzulegen. Wir klettern an der Felsenküste und sitzen später auf den Felsen in der Sonne und genießen die Aussicht auf die Kleivhalsen-Inselgruppe. Der sich ständig ändernde kleine Nebel am gegenüberliegenden Inselberg ist auch interessant zu beobachten.
Blick vom Aussichtspunkt Kleivhalsen in die eine
und in die andere Richtung
 
     
 
Der RV17 folgen wir, bis wir auf die RV12 nach Mo I Rana abbiegen. Dort wenden wir uns wieder in Richtung Norden, denn wir könnten ja morgen vielleicht einer der Grotten oder dem Svartisen Gletscher einen Besuch abstatten. Von der E6 biegen wir auf die RV322 ab und später auf einen Schotterweg bergan zur Setergrotta. Die gut zweistündige Führung ist soeben zuende, als wir ankommen. Die nächste Führung (leider nicht auch in deutscher Sprache) findet erst am nächsten Tag um 15:00 Uhr statt. Wir lassen unser Wohnmobil auf dem Parkplatz vor der Setergrotta stehen und wandern über den immer steiler ansteigenden Schotterweg zur Grønligrotta. Wir fragen uns, ob wir mit unserem Wohnmobil dort hinauf genügend Bodenhaftung auf die Vorderachse bekommen hätten? Als wir endlich oben angekommen sind, sind wir froh, dass wir es nicht mit dem Wohnmobil versucht haben. Wir kommen auch zu der Überzeugung, dass der Besuch der nicht so berühmten Setergrotta wahrscheinlich die interessantere Führung sein dürfte. Auf der Hochebene wandern wir noch etwas weiter, bevor wir den Rückweg zum Wohnmobil antreten. Heute Abend gibt es Rinderroulade mit Rotkohl.
 
         
 
Nebelschwaden über dem Svartisen Gletscherbach
Sonnenuntergang am Gletschersee
Danach fahren wir auch noch zum Svartisengletschersee. Der aufziehende Nebel über dem milchig-grünen Gletscherbach sieht interessant und ein wenig gespenstig aus. Beim abendlichen Spaziergang informieren wir uns über die Möglichkeiten, die sich uns hier bieten.
 
       
 
Man kann mit einem Schiff über den See zu dem Gletscher fahren. Allerdings hält das Boot großen Abstand, weil der Gletscher seit Jahren stark taut und es immer wieder zu Eisabbrüchen kommt. Irgendwie nicht sehr verlockend den Gletscher nur aus weiter Entfernung sehen zu können. Außerdem ist für morgen schlechteres Wetter iangesagt. Schauen wir mal, wie wir uns morgen entscheiden werden.

Tageskilometer:158

 
     
 Tag 15 – Dienstag – 11.08.2009 – Svartisen – Harran
 
Bereits um 5:00 wird Marianne von ständigem Juckreiz geweckt. Es scheint so, dass sie sich mal wieder 'nen Floh eingefangen hat. Wir überlegen nicht lange und starten Richtung Mo I Rana. Es ist immer noch sehr nebelig und die Sonne erscheint uns bei ihrem Aufgang auf recht interessante Weise.
Sonne vs. Nebel
 
     
Auf dem Campingplatz in Mo I Rana, wo wir vom vierten auf den fünften Tag unserer diesjährigen Norwegentour übernachteten, ist man nach einem Gespräch so freundlich, uns ausnahmsweise die entgeltliche Benutzung der Waschmaschine und des Trockners zu erlauben, ohne dass wir die Tagesgebühr bezahlen müssen, wofür wir sehr dankbar sind. Nachdem Marianne Bettzeug und die anderen Anziehsachen gewaschen und getrocknet sind, ist auch der Floh beseitigt. Bei Regen entscheiden wir uns danach (10:15 Uhr) für die Weiterfahrt gen Süden.
         
 
Laksforsen

Am Laksforsen machen wir Mittagspause. Es gibt Ziegenkäse mit Honig und Pfeffer. Klingt komisch, schmeckt aber gut. Danach beobachten wir im Regen springende Lachse. Marianne versucht dann, springende Lachse mit der Kamera einzufangen.

An der E6 kommen wir auch zum "schönsten Rastplatz" Norwegens (O-Ton Reiseführer) hinter Namskogan, von wo ein neuer Wanderweg entlang des Namsen angelegt ist. Gerade scheint die Sonne und wir gehen bis zum kleinen Wasserfall. Kurz bevor wir wieder beim Wohnmobil ankommen, beginnt es erneut zu regnen. Eigentlich wollten wir einen Cappuchino in der Sonne auf einem großen Felsen genießen. Jetzt wird er eben im Womo getrunken.

Kleiner Wasserfall am "schönsten Rastplatz" Norwegens
 
 
Später schauen wir im Souveniershop des Namskogan Familienpark nach möglichen Mitbringseln. Einen Besuch des Familienparks haben wir gestrichen, weil Ayla nicht in den Park hinein durfte. Kurz vor dem Namsen Laksakvarium fahren wir zum Harran Camping, wo wir vereinbarungsgemäß nicht pünktlich bis zum nächsten Mittag abreisen müssen. Ob es morgen wieder so ein Aprilwetter geben wird wie heute?

Tageskilometer: 321

   
Tag 16 – Mittwoch – 12.08.2009 – Harran – Skarnsundbrücke
     

Dunkle Regenwolken und Sonnenschein wechseln sich schon während unseres Frühstücks ab und es soll auch so weiter gehen. Kaum hat es aufgehört zu regnen starten wir zu einer Wanderung zu einem teilweise markierten Wanderweg gegenüber dem Namsen Laksakvarium. Um 12:30 Uhr sind wir wieder zurück am Wohnmobil, kümmern uns noch um frisches Wasser und Entsorgung und fahren dann die knapp zwei Kilometer bis zum Laksakvarium am Wasserfall Fiskumfossen.

Der Eintritt kostet 70 NOK pro Person oder 130 NOK einschließlich Mittagessen - eine gute Investition, denn das Mittagessen ist viel mehr wert als die Differenz und für den normalen Eintrittspreis wird vergleichsweise wenig geboten. Man kann zwischen drei Menüs wählen und es ist lecker. Das Museum ist viel kleiner als man von außen vermutet und manchmal findet man auch keine deutsche Übersetzung.

       
 
Fiskumfossen mit Eingang zur Lachstreppe
Nur während der Schneeschmelze führt der Fiskumfossen noch richtig Wasser. Derzeit ist fast trocken, weil es oberhalb gestaut wird, um neue Laichgründe für die Lachse zu schaffen, die über die künstlich angelegte Lachstreppe nach oben gelangen. Die Treppe ist 291 Meter lang und zum größten Teil unsichtbar im Gestein der Felsen des Wasserfalls angelegt. Die einzelnen Becken sind tief genug, so dass die Lachse genug Schwung für den Sprung ins nächste Becken holen können. Auf normalem Wege wäre es für die Lachse unmöglich den Fiskumfossen zu überwinden.
Lachstreppe
 
 
 

Gegen 15:00 Uhr fahren wir weiter die E6. In der Nähe der Ortschaft Heimsjøen erwartet uns plötzlich ein Riesenaufgebot an Polizei. Alle Fahrzeuge werden zwecks Alkoholkontrolle angehalten. Auch Marianne muss ins Röhrchen pusten. Das Gerät zeigt 0,0 Promille an. Die E6 führt lange am Snåsavatnet vorbei und bietet immer wieder schöne Ausblicke auf den See. Hinter Steinkjer biegen wir auf die RV761 und später auf die RV755 ab. Vor der Skarnsundbrücke fahren wir in den kleinen Hafen. Wir bummeln und plaudern am Hafen und wandern und sitzen am Strand des Trondheimfjorden. Hier bleiben wir über Nacht.

Tageskilometer: 126

 
   
     
 Tag 17 – Donnerstag – 13.08.2009 – Skarnsundbrücke – Surnadal-Honnstad
     
 

Der Tag beginnt mit Regen. Wir stehen erst um 8:50 Uhr auf. Die Skarnsundbrücke ist die längste Stahlseilbrücke der Welt und die beiden Pylonen sind 152 m hoch. Direkt nach der Brücke biegen wir links ab und fahren unter der Brücke durch. Auf der RV191 in Richtung Vestvika. Nach einigen Kilometern liegt unterhalb der Straße der Rastplatz Helleristningene am Ufer des Beistadfjorden. Hier frühstücken wir. Weil es nicht mehr ganz so heftig regnet, gehen wir zu den ca. 200 m entfernt liegenden Felszeichnungen von Kvennavika (34 m über dem Meeresspiegel). Fast zurück am Wohnmobil schüttet es schon wieder.

Am Trondheimfjorden entlang fahren wir über RV755, RV 715 und RV 717 bis zum Freilichtmuseum Kystens Arv in Stadsbygd. Wir nutzen während einer Regenpause die Gelegenheit der kostenlosen Besichtigung dieser kleinen Bootswerft, wo die Boote noch nach traditioneller Arbeit gefertigt werden. Nach dem Mittagessen überqueren wir den Trondheimfjord mit der Fähre Rørvik – Flakk. In Trondheim staunen wir über einen Kreisverkehr im Tunnel. Bei heftigem Regen haben wir überhaupt keine Lust, das Wohnmobil zu verlassen.

Von der RV715 wechseln wir auf die E6 und hinter Trondheim auf die E39. An der Mautstation haben wir Probleme mit der Kreditkarte. Nach Verständigungsschwierigkeiten am Info-Telefon gelingt es schließlich doch. Später erkenne ich etwas zu spät, dass wir, um auf der E39 zu bleiben, hätten rechts abbiegen müssen. Nach einem Blick auf die Straßenkarte entscheiden wir uns für die Weiterfahrt auf der RV65. Es regnet eh überall. Ab und zu liegt ein kleiner Campingplatz an der Strecke, die uns jedoch nicht überzeugen können zu bleiben. In Surnadal-Honnstad entscheiden wir uns für eine Übernachtung auf dem dortigen Campingplatz.

Tageskilometer: 236

 
   
Tag 18 – Freitag – 14.08.2009 – Surnadal-Honnstad – Atlanterhavsveien
 
 

Es regnet immer noch. Beim Frischwassertanken stelle ich fest, dass ich beim letzten Mal unseren Schlauch mit dem Wasserfilter liegen gelassen habe. Zuhause müssen wir dann wohl einen neuen kaufen.

Weiter geht die Fahrt über die RV65 bis wir wieder auf die E39 stoßen. In Richtung Atlantik ist der Himmel etwas heller. Also fahren wir Richtung Kristiansund zunächst mit der Fähre Halsa – Kanestraum und danach durch den Freifjord-Tunnel. Bei schönerem Wetter hätten wir uns für einen Stadtbummel entschieden. Mit der Fähre Kirstiansund – Brensnes verlassen wir die Stadt, folgen der RV64, um bei nächster sich bietender Gelegenheit in Richtung Küste zu fahren, denn das Wetter wird jetzt besser. Die RV257 führt uns nach Ekkilsøya, wo wir wenigstens etwas wandern.

 
     
 

Auf dem Atlanterhavsveien halten wir gleich auf dem zweiten Parkplatz auf der linken Seite und gesellen uns zu einem französichen Wohnmobil. Später kommen dann noch zwei Mobile. Die Insassen des einen ist ein deutsches Ehepar, mit dem wir uns über Ziele in Norwegen und anderswo austauschen. Die beiden treffen wir später am Trollstigen wieder.

Wir haben viele Wohnmobile auf der Tour immer mal wieder gesehen. Manchmal nach Tagen und sei es, dass die Mobile auf dem Parkplatz eines Supermarktes standen.

Übernachtungsplatz am Atlanterhavsveien
 
 
Wanderung am Atlanterhavsveien
Blick in die Ferne - Atlanterhavsveien
Es ist trocken, also starten wir zu einer kleinen Wanderung auf der anderen Straßenseite. Immer wieder lässt sich blauer Himmel sehen und die Aussicht ist einfach genial.
   
 
Tag 19 – Samstag – 15.08.2009 – Atlanterhavsveien – Mittet
 
 
Heute morgen ist es trocken bis sonnig. Wir fahren nach dem Frühstück weiter auf dem Atlanterhavsveien. Einige Kilometer weiter lädt uns die Felsenküste zu einem weiteren Wanderung ein. Beim Springen von Felsen zu Felsen schätzt Ayla die Situation einmal falsch ein und landet im von ihr nicht erkannten glasklaren Wasser, so dass sie unfreiwillig schwimmen muss. Danach ist sie vorsichtiger.
Felswanderung am Atlanterhavsveien
 
     
Schade, dass von Westen her große graue Regenwolken zügig heranziehen. So wenden wir uns in Farstad (an der RV663) vom Atlantik ab. Wieder zurück auf der RV64 folgen wir deren altem Streckenverlauf bis zum Fannefjorden. Am Fjord entlang führt die E39 und später die RV62. Die Landschaft wird zunehmend interessanter und am Sunndalsfjorden staunen wir über den Neuschnee, der den steil ansteigenden Bergen seine weißen Mützen aufgesetzt hat.
       
 
Aursjøvegen
In Sunndalsøra biegen wir auf die RV311 Richtung Litldal, um zum Aursjøvegen zu gelangen, eine ungefähr 50 km lange mautpflichtige (100 NOK) Schotterpiste, die vom Sunndal auf ca. 1000 m über dem Meeresspiegel ansteigt und dann auf einer noch steileren Strecke ins Eikesdal hinabführt. Der Aursjøvegen wird als einer der schönsten Strecken in Norwegen bezeichnet. Das können wir trotz des leider recht trüben und nieseligen Wetters bestätigen. Schroffe Felsen, wilde Landschaften, Wasserfälle, tolle Aussichten in die Täler und zu dem umliegenden, teils schneebedeckten Bergen, Bergseen und vereinzelte Hütten liefern abwechslungsreiche Bilder.
 
 
 
 
Aursjøvegen
Abstieg vom Aursjøvegen
Aber vorher geht's noch durch diesen Tunnel.
 
     
Die längeren unübersichtlichen einspurigen Streckenabschnitte mit seltenen Ausweichstellen für große Wohnmobile bauen zusätzlich Spannung auf. Höchste Aufmerksamkeit in engen Kehren an steilen Hängen fordern auch den Fahrer. Und dann kommt ein unbeleuchteter kurviger Tunnel ohne jede Höhenangabe. Wir haben das Gefühl, wir müssten den Kopf einziehen. Gut drei Stunden haben wir gebraucht, obwohl unsere Stopps wetterbedingt nur kurz waren.
       
 
Mautstation Aursjøvegen
Am Ende des Weges, nach einem langen Abstieg, steht dieses Schild der Mautstrecke Aursjøvegen. Wenn wir wieder mal in dieser Gegend sind und das Wetter besser ist, dann werden wir diese Tour noch mal machen. Aber wieder in der gleichen Richtung wie heute, denn den steilen unbefestigten Anstieg werden wir ohne Allradantrieb nicht wagen. Sollten wir zum Stehen kommen, wird ein erneutes Anfahren wahrscheinlich nicht gelingen und das würde bedeuten: Den ganzen Weg zurück, marsch, marsch. Und das mangels Wendemöglichkeit auch noch rückwärts.
 
     

In Finset stoßen wir auf die RV191, die wir schon von unserem Besuch des Mardalsfossen im Jahre 2006 her kennen. Auf der landschaftlich schönen Strecke der RV660 in Richtung åndalsnes beenden wir unsere heute Fahrt auf dem Campingplatz in Mittet. Beim spätabendlichen Gang mit Ayla kommt uns ein Dachs bis auf kurze Distanz entgegen und wenig später raschelt es heftig und drei Hirsche überqueren unseren Weg.

Tageskilometer: 264

   
 
Tag 20 – Sonntag – 16.08.2009 – Mittet – Grotli
 
 
Es regnet schon wieder. Von Åndalsnes fahren wir zum Trollstigen, wo das Wetter zum Glück immer besser wird. Leider ist diesmal oben eine Baustelle und der Aussichtspunkt nicht so schön wie vor drei Jahren. Etwas oberhalb der Souveniershops wandern wir bei schönem Wetter – welch eine Wohltat. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter auf der RV63 die schöne Strecke nach Geiranger, wobei wir zwischendurch die Fähre nach Eidsdalen nehmen.
Trollstigen
Wanderung auf der Höhe nach dem Trollstigen
 
 
 
Blick auf Geirangen
Auch wir halten bei der Abfahrt nach Geiranger an, um uns den eindrucksvollen Ausblick nicht entgehen zu lassen. In Geiranger bummeln wir ausgiebig und kaufen einige Mitbringsel unter anderem zwei Elkwürste. Dalsnibba liegt in den Wolken, also halten vor kurz vorher an, um noch einmal nach Geiranger zurückzublicken.
Noch mal Geiragen, diesmal von der anderen Seite.
 
         
 
Das Wetter wird wieder schlechter und wir halten schon bald an der RV15 auf einem Parkplatz unterhalb eines Wasserfalls. Die Wanderung bis zum Wasserfall und zurück gelingt uns noch, bevor wir uns bei Regen in unser behagliches Wohnmobil zurückziehen. Je nach Wetterlage könnten wir morgen auf der RV15 weiter östlich nach Lom fahren oder westlich noch mal (wie 2006, nur in der anderen Richtung) den alten und sehr zu empfehlenden Strynefjellsvegen (RV258) fahren.

Tageskilometer: 153

 
   
Tag 21 – Montag – 17.08.2009 – Grotli - Øye Vestside
     
Wolken, Wolken, Wolken – behalten wir den Strynefjellsvegen in guter Erinnerung bei schönem Wetter. Nach kurzer Fahrt auf der RV15 sehen wir hinter Pollfoss einen ganz neu angelegten, nirgends erwähnten Wohnmobilrastplatz, schön gestaltet und direkt am Stausee gelegen.
       
Stabkirche Lom
In Lom lassen wir uns die Stabkirche nicht entgehen. Nachdem wir in Lom noch eingekauft haben, nehmen wir den Sognefjellvegen (RV55), die berühmteste Passstraße Norwegens unter die Räder. 2006 sind wir sie von der anderen Seite bis zum Turtagrø-Hotel gefahren. Eigentlich wollten wir sie mit VW-Bus und Wohnanhänger gefahren sein. Aber wir hatten Mitleid mit unserem alten Bus, der über 15 km aus dem ersten Gang nicht heraus gekommen wäre.
 
 
Wir biegen in den Leirdalsvegen ab (100 NOK Maut). Noch scheint hier die Sonne, aber je weiter und höher wir kommen, desto mehr ziehen sich die Wolken zu. Die Gletscher können wir noch erkennen. Oben am Leirvassbu regnet es bereits so stark, dass wir das Wohnmobil nicht verlassen. Gerne wären wir hier gewandert. Nach gemütlichem Mittagessen kehren wir zurück. Am Ende des Leirdalsvegen kommen dank hier unten besserem Wetter zu unserer Wanderung.
Auf dem Leirdalsvegen
 
Ausblick vom Sognefjellvegen
Blick vom Turtagrø-Hotel
Nun geht es wieder über den Sognefjellvegen weiter. Bei einigen kleineren Stopps darf der Besuch eines Schneefeldes nicht fehlen. Bei der Abfahrt kriecht uns Nebel entgegen. Aus dem Nebel heraus sind wir schon bald beim Turtagrø-Hotel, parken unterhalb und wandern von dort.
Aufgrund der grauen Wolken im Westen reift unser Entschluss, wie 2006 den Tindevegen (100 NOK Maut) nach Øvre Ardal zu fahren. Den damaligen Fernblick können wir diesmal nicht genießen, aber die sich ständig stark verändernden Wolkenbilder haben auch mal ihren Reiz. Besonders die steile Abfahrt hinab nach Øvre Ardal fordert höchste Aufmerksamkeit, weil die Kehren steil und eng sind.
 
Auf dem Tindevegen
     

Und kaum in Øvre Ardal angekommen geht es auf der anderen Seite wieder steil den Berg hinauf (RV53) mit erneut traumhaften Aussichten. In Tyinkrysset müssen wir erst mal dringend eine Tankstelle suchen, damit wir nicht trockenfahren. Auf der E16 setzen wir unsere Runde um den Jotunheimen-Nationalpark fort. Nach einem anstrengenden Tag sind wir froh in Øye Vestside endlich einen Rastplatz zu finden. Er hat eine Toilette und nur Platz für zwei Wohnmobile und unseren Grill. Wir sind und bleiben die Nacht alleine.

Tageskilometer: 243

   
 
Tag 22 – Dienstag – 18.08.2009 - Øye Vestside - Vågå
 
Blick vom Slettefjellvegen
Windig ist's hier oben.
Bei leichter Bewölkung scheint endlich wieder richtig die Sonne. Hinter Vang suchen und finden wir auf Anhieb den Slettefjellvegen (Maut: 50 NOK) – erneut eine interessante Schotterpiste mit phantastischen Ausblicken. Bei erstbester Gelegenheit zum Anhalten parken wir, um die Aussicht zurück zu genießen und die Wanderschuhe anzuziehen. Wir wandern bis auf die Anhöhe in einer kargen Landschaft voller Steinen, aber auch sumpfigen Bereichen, mit Erika und anderen kleinen Blumen, die dem kräftigen Wind trotzen. Der Wind ist auch heute kalt und dennoch erwärmt die Sonne die Steine. Es ist wunderschön hier oben.
         
In Beito hat uns die Zivilisation wieder und wir folgen einem Abzweig nach Beitostølen. Eine größere Ziegenherde hat es sich direkt neben der RV51 in der Sonne bequem gemacht. Kurz danach finden auch wir einen schönen Platz für unsere Mittagspause. Nur wenige hundert Meter weiter könnten wir schon wieder anhalten, was wir auch machen, ohne uns allerdings lange aufzuhalten.
Ziegenherde
Ausblick von einem Parkplatz bei Bygdin
 
 
Hochebende Valdresflya
Auf der Hochebene Valdresflya entscheiden wir uns für eine größere Wanderung – einfach herrlich hier. Es gibt einige Blumen, die dem rauhen Klima trotzen, Moos und Wollgras. In der Nähe befinden sich Fanggestelle für Rentiere. Die schauen wir uns an. Jede Menge Zäune, Gatter und Tore, um die Tiere zu sortieren. Rentiere waren zwar keine da, aber interessant war es trotzdem. Als wir wieder am Wohnmobil ankommen, ist es schon so spät, dass wir einen Übernachtungsplatz suchen könnten.

 

Moose und Flechten in allen Formen und Variationen
Ayla auf der Hochebene Valdresflya
Jede Menge Wollgras
Blick über die Hochebene Valdresflya
           
 
Hier bleiben wir nicht, sondern fahren neugierig noch etwas weiter. Bei Maurvangen biegen auch wir nach Gjendesheim ab. Dort im total von Touristen überlaufenen Ort drehen wir sogleich wieder um. An der RV51 liegen etliche Campingplätze, Stellplätze für Wohnmobile findet man hier nicht. In Vågå Fjellstyre biegen wir in einen unscheinbaren und schmalen Weg zum Zeltplatz Steinholet ab.
 
 
 
Rusty allein auf dem Campingplatz Steinholet

Der Platz hat einige Holzsitzgruppen, einen halboffenen Unterstand mit Sitzplätzen und einem Holzofen, eine Wasserpumpe sowie ein Plumpsklo.

Auf dem riesigen Gelände sind außer uns nur noch zwei andere Wohnmobile. Welch eine Ruhe, nur das Tosen eines Wasserfalls hört man in der Entfernung. Dass ich für das Abendessen den Grill heraushole und ein Kölsch kalt stelle, ist für uns selbstverständlich. Als die Sonne hinter dem Berg verschwindet ziehen wir uns ins Wohnmobil bei einer Flasche Bordeaux zurück.

Blick vom Campingplatz Steinholet
 
Tageskilometer: 109
     
   
         
 
Tag 23 – Mittwoch – 19.08.2009 – Vågå – Otta
 
Die Nacht war sternenklar und kalt, nur 2 Grad plus. Wir setzen unsere Rundfahrt um den Jotunheimen Nationalpark fort. In Randen hegen wir noch die Hoffnung, dass wir heute mehr Wetterglück bei einer Fahrt über den Sognefjellvegen haben könnten, biegen auf die RV15 in Richtung Lom ab. Den Sognefjellvegen (RV55) fahren wir bis zur Sognefjellhytta und wandern von dort in Richtung Skogodalbøen. Da sich die Wolken aber immer mehr zuziehen und ein eisiger Westwind aufkommt, kehren wir um und freuen uns auf ein warmes Essen im Wohnmobil.
Vor uns liegt ein Gletscher
     

Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt auf der RV15 nach Otta, wo wir schon bei der Anfahrt am gegenüberliegendem Ufer des Otta den Campingplatz auf dem wir schon 2006 mit dem Wohnanhänger waren. Nachdem wir getankt haben, steuern wir den Platz kurzentschlossen an.

 
In der Heckgarage riecht es nach Rotwein. Eine Flasche hat eine Bodenwelle wohl nicht überstanden.
 
 

Nach dem Säubern der Kunststoffkiste werden die restlichen Flaschen erdbebensicher gelagert.

Tageskilometer: 219

 
     
Tag 24 – Donnerstag – 20.08.2009 – Otta
     
Wir fahren ganz kurz die E6 gen Süden und biegen dann links in den Rondanevegen ab. Weit oben an der Mautstelle kehren wir um, weil uns die Strecke nicht sehr verlockend erscheint. Bei der Abfahrt zur E6 finden wir Gelegenheit zum Wandern, und zwar bei einem stillgelegten Bergwerk: Kulturminneonrådet Rustgruvene. Später fahren wir die E6 in nördlicher Richtung. Kurz vor Hjerkinn finden wir wieder eine gute Möglichkeit für eine ausgiebige Wanderung. An der RV29 halten wir das nächste Mal, um zu Mittag zu essen.
       
Nebliger geht's schon fast nicht mehr. Sichtweite unter 50 Metern.
Von der Sonne ist inzwischen nichts mehr zu sehen. In Folldal biegen wir auf die RV27. Doch statt der versprochenen tollen Sicht auf die Berge des Rondane Nationalparks wird es immer nebeliger. Wegen der schlechten Sicht müssen wir immer langsamer fahren. Es dauert unendlich lange, bis dass wir bei der Abfahrt ins Tal nach Ringebu endlich den Nebel los sind.
Nach einem kurzen Stück E6 wechseln wir auf die andere Flussseite und fahren dort die RV256 bis Harpefoss. Eine Weiterfahrt auf der RV256 bis Vinstra, um dort auf der RV255 noch weiter nach oben zu fahren, erscheint uns nicht mehr sinnvoll. Wieder auf der E6 entscheiden wir uns schließlich wegen der teuren Campingplätze zum Otta-Camping zurück zu kehren. Die nette Dame an der Rezeption, die die deutsche Sprache beherrscht, kann uns bestimmt konkretere Wetterdaten für die nächsten Tage beschaffen, um dann die hoffentlich richtige Entscheidung treffen zu können, in welche Richtung unsere Reise weitergehen könnte. Mit einer Flasche Kölsch in der Hand gehe ich zur Anmeldung. Nach einiger Internetrecherche steht fest, unser nächstes Ziel sollte der Hardangervidda Nationalpark sein. Am Abend trinken wir genüsslich unsere letzte Flasche Bordeaux und ich tüftele an einer möglichst interessanten und schönen Route. 
     
Tageskilometer: 279
     
Tag 25 – Freitag – 21.08.2009 Otta – Fagernes
     
 
In Forset biegen wir rechts ab auf den Vestfjellvegen Richtung Fagernes. Beim Værkei-Kafé halten wir an und wandern. Für unser Mittagessen suchen wir uns ein kurzes Stück weiter ein schöneres Plätzchen. Immer seltener kommen uns Fahrzeuge auf dem Vestfjellvegen entgegen, der inzwischen nur noch eine Schotterpiste mit vielen unangenehmen Löchern ist, die es zu umschiffen gilt. Die unberührte, wilde Natur ist eine gute Entschädigung für diese umständliche Fahrweise. Sogar Pferde sehen wir hier frei laufend. Beim Flughafen Fagernes hat uns die Zivilisation wieder. Um das Internet zu nutzen, entscheiden wir uns für Fagernes-Camping.
 
 
Ausblick vom Vestfjellvegen bei Værskeika
Ausblick bei Holzbrua
Am Synnfjell
Pferdeherde am Synnfjell
 
     

Tageskilometer: 197

     
 
Tag 26 – Samstag - 22.08.2009 – Fagernes – Øvre-Eidfjord
 
Nach dem Frühstück schreiben wir noch ein paar E-Mails und drehen bei Sonnenschein noch eine Runde über den so schön am Wasser liegenden Campingplatz. Die E16 fahren wir bis Leira und die RV51 bis Gol, um dann auf die landschaftlich zunehmend schönere RV7 zu wechseln. Hinter Haugastøl wandern wir.
Hochebene Hardangervidda
 
Wenig später bietet sich uns ein herrlicher Blick auf den Hardangerjøkulen. Wir halten mehrfach an, damit Marianne Fotos machen kann.
Hochebene Hardangervidda
 
Blick auf den Hardangerjøkulen

 

Vøringfossen
Den Vøringfossen haben wir 2006 schon vom Fossli-Hotel bestaunt. Beim Parkplatz am Wasserfall halten wir aber trotzdem noch mal an. Interessant ist, wie der gewaltige Druck unten am Wasserfall dafür sorgt, dass das Wasser des kleinen gegenüberliegenden Wasserfalls zum teil wieder nach oben gedrückt wird. In øvre-Eidfjord beenden wir unsere heutige Fahrt auf dem Sæbø-Camping.

Tageskilometer: 195

     
 
Tag 27 – Sonntag - 23.08.2009 - Øvre-Eidfjord – Røldal
 
 
Über die RV7 und RV13 fahren wir nur bis Kinsarvik und wenden uns dort ins Husedalen. Die Straße wird enger und enger – ob es Ausweichmöglichkeiten gibt und irgendwo oder am Ende eine Wendemöglichkeit für unser Wohnmobil? Der kleine Parkplatz am Fuße des Tveitafossen bietet uns zum Glück die Gelegenheit zum Wenden und die letzte Parkmöglichkeit; der 1,5 km vorher angelegte Parkplatz für Wasserfallbesucher ist jedenfalls die bessere Empfehlung.
 
 
Direkt am Wasserfall und dem Fallrohr des Kraftwerks klettern wir mühsam über glitschige Felsen hoch und denken mit Schrecken daran, wie wir hier wieder heil herunter kommen sollen. Oben am Tveitafossen geht der Fußweg zum nächsten, höheren Wasserfall nicht mehr ganz so beschwerlich weiter. Man kann noch endlos weiter wandern und klettern zu noch zwei Wasserfällen. Wir kehren am Nyastølfossen um und entdecken am Tveitafossen dann auch einen bequemen Weg hinab zum Parkplatz.
Nyastølfossen
Tweitafossen
 
Blick aus der Windschutzscheibe auf die Fähre von Kinsavik.

Am Hafen Kinsarvik halten wir an und bummeln bei Sonnenschein durch den Yachthafen.

Da es sich schon wieder zuzieht und die Sonne sich verabschiedet gibt es das Mittagessen im Wohnmobil mit Blick auf den Sørfjorden.

     
Die RV13 führt mit immer wieder sich bietenden tollen Aussichten auf die gegenüberliegenden Berggipfel, Wasserfälle und Gletscher am Sørfjorden entlang, und zwar kilometerlang durch die am Hang liegenden Obstplantagen. In Espe sehen wir endlich einen Verkaufsstand mit Kirschen – zu spät zum Anhalten, umständlich drehen und zurück, denn wir möchten frische Kirschen essen. Für 40 NOK erwerben wir eine Schale Kirschen, die wir genüsslich auf dem nächsten Parkplatz auf einer Bank am Fjord sitzend essen..
       
Am Låtefoss haben wir Glück, dass wir noch eine Parkmöglichkeit finden. Am Ende der RV13 stoßen wir auf die E134, der wir nach links folgen. Mangels schönem Stellplatz fahren wir in Røldal auf den Campingplatz (Seim Camping). Klar, dass auch wir die naheliegenden Grabhügel aus der Steinzeit besuchen. Am Abend nutzen wir für eine Stunde das Internet (10 NOK).

Tageskilometer: 126

Låtefoss
     
Tag 28 – Montag – 24.08.2009 – Røldal – Saggrenda
     

Weiter geht es auf der E134 Richtung Heimat. In Haukeligrend schauen wir noch beim Souvenir-Stand um und erinnern uns an unsere herrliche Tour in 2006 von hier ins Setesdal. Doch in diese Richtung ist der Himmel mächtig dunkel. Wir bleiben auf der E134 bis Seljord, wo wir am Ende des Sees rechts auf die Uferstraße (RV36) abbiegen. In wenden wir uns wieder der E134 zu, die wir bei Notodden erreichen.

Bei Saggrenda reizt uns ein Hinweisschild zu einer Silbermine, also biegen wir mal ab. Besichtigungen sind jedoch erst am nächsten Morgen möglich. Wir wandern und entscheiden uns nach unserer Rückkehr am Wohnmobil gegen eine Weiterfahrt. Nach dem Abendessen bummeln wir noch um den kleinen Stausee.

Tageskilometer: 230

     
Tag 29 – Dienstag – 25.08.2009 – Saggrenda – Tanumshede
     

Wir sind etwas früher wach, frühstücken gemütlich und starten bereits um 9:45 Uhr. Die E134 verlassen wir, um auf der RV23 unter dem Oslofjord hindurch zu fahren (55 NOK). Direkt danach biegen nach Drøbak ab, wo wir mittendrin für 22 NOK nur knapp eineinhalb Stunden parken und bei einem Hafen- und Stadtbummel noch Mitbringsel finden und kaufen.

       
Felsenritzungen bei Begby - Norwegen
Auf der RV152 fahren wir zurück zur E6, die wir aus in Richtung Fredrikstad verlassen, weil es an der RV110 (Oldtidsveien) hinter Begby Felsritzungen gibt, die wir besichtigen und wo wir unsere Mittagspause durch Plaudern mit anderen Urlaubern aus Deutschland verlängern.
     

Über die RV110, RV118 und RV21 setzen wir unsere Fahrt fort. Auf dem Campingplatz in Halden oben an der Festung entscheiden wir uns zur Weiterfahrt, aber nicht bevor wir in Norwegen noch Gudbrandsdalost, einen braunen Käse mit Karamel und teilweise aus Ziegenmilch hergestellt, einkaufen.

Über die RV21 fahren wir zur RV118 und reisen parallel zur E6 ebenfalls über eine Brücke mit Mautstation nach Schweden ein, wo wir wieder auf die E6 stoßen, die wir auf der Straße 163 Richtung Tanumshede verlassen. Die Felsritzungen direkt beim Vitlyckemuset haben wir uns 2006 bereits ausgiebig betrachtet. Deshalb fahren wir heute zu den Felsritzungen von Litsleby, die allerdings am späten Nachmittag im Schatten liegen. Unserer Besichtigung schließen wir noch eine kleine Wanderung an.

Tageskilometer: 276

 
 
Tag 30 – Mittwoch – 26.08.2009 – Tanumshede – Kopenhagen
Marianne fotografiert die Felsritzungen von Litsleby. Danach fahren wir wieder zurück Richtung Museum, um dazwischen die Felsritzungen von Aspeberget zu besuchen. Im Shop des Museums schauen wir uns auch noch um.
Felsenritzungen bei Aspeberget - Tanumshede
 
 

Über die Straße 163 geht es dann wieder zurück zur E6, die wir auf der Straße 44 nach Uddevalla verlassen. Nach Hafenrundgang und Mittagspause kehren wir über die E6S zur E6 zurück. Mit eingeschaltetem Tempomat geht es bei wenig Verkehr bequem gen Süden. Wir könnten es heute noch bis Dänemark schaffen.

Bei Malmö wechseln wir auf die E20 und reisen über die Øresundbrücke nach Dänemark ein. Durch die Innenstadt Kopenhagens fahren wir zum Campingplatz „Charlottenlund Fort“. Die Schranke und die Rezeption sind bereits seit 20:00 Uhr geschlossen. Auf dem Parkplatz davor dürfen Wohnmobile wohl stehen, aber nur maximal sechs Stunden.

Für kleinste Parkverstöße zahlt man in Dänemark umgerechnet ca. 70 €. Nach einer Strandwanderung und dem Abendessen sitzen wir noch einige Zeit gemütlich im Wohnmobil, bevor wir uns in eine Nebenstraße verkrümeln, wo wir parken und schlafen und morgen nach dem Aufstehen sofort wegfahren werden, um so wenig wie möglich die Anwohner zu stören.

Tageskilometer: 484

 
   
 
Tag 31 – Donnerstag – 27.08.2009 – Kopenhagen - Haffkrug
 

Wir frühstücken auf dem Parkplatz beim Danmark Akvarium, bevor wir zum Parkplatz vor dem Charlottenlund Fort zurückkehren, um von dort mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren. Bei schönem Wetter bummeln wir stundenlang. Wieder zurück am Charlottenlund Fort gehen wir dort noch mal zum Strand, denn wir haben noch genug Zeit. Heute wollen wir nur noch nach Deutschland einreisen.

Kurz vor der Fähre biegen wir noch nach Rødbyhavn ab, wo wir noch Marmelade einkaufen. Für unsere Übernachtung erinnern wir uns an den Campingplatz nahe an der Autobahnausfahrt Haffkrug „Ostsee-Camping Waldesruh“, den wir 2006 bei der Hinfahrt nach Norwegen ansteuerten. Wir haben es sehr genossen, dass wir nicht Richtung Heimat hetzen müssen.

Tageskilometer: 269

 
 
Tag 32 – Freitag – 28.08.2009 – Haffkrug - Bremen
 

Wir frühstücken wie immer gemütlich, aber diesmal mit frischen Brötchen, die wir gestern Abend in der Gaststätte auf dem Campingplatz bestellt hatten.

Weit vor dem Bremer Kreuz verlassen wir die A1 wegen Meldungen über lange Staus und fahren „über Land“ zu Jonny und Marlene, wo wir wie vereinbart kurz nach Mittag eintreffen. Und schon bald sitzen wir auf der Terrasse in der Sonne. Es gibt ja so viel zu erzählen…

Tageskilometer: 206

 
 
Tag 33 – Samstag – 29.08.2009 – Bremen – Katzenbach
 

Nach dem gemeinsamen Frühstück heißt es, nach vielen schönen Stunden so langsam Abschied nehmen, denn zuhause möchten wir heute nicht so spät ankommen. Mieses Wetter macht das Fahren nicht mehr so angenehm. Und dann plötzlich: STAU!!!

Für die sechs Kilometer bis zur nächsten Abfahrt, die nach den späteren Staumeldungen über 10 km vor der Unfallstelle liegt, weshalb die A1 voll gesperrt ist, brauchen wir fünf Stunden. Während des langen Herumstehens im Stau haben wir das Wohnmobil aufgeräumt und geputzt und auch ein warmes Mittagessen eingenommen. Wir fahren auch ab, aber nicht hinter den anderen her, sondern zunächst Richtung Delmenhorst, um dann einen größeren Bogen zu schlagen, so dass wir den Staus auf den autobahnnahen Bundes- und Landstraßen entgehen und gut vorankommen. Am Abend kommen wir heil und aufgrund der Fahrerwechsel auch entspannt zuhause an, wo wir herzlichst empfangen werden.

Tageskilometer: 355

     
 
1.079,35 € Diesel
 
 
598,35 € Mautgebühren und Fährkosten
 
 
333,56 € Camping- und Stellplatzgebühren
 
     
 
Gesamtkilometer dieser Reise: 8971
 
 
 
 
Wer jetzt noch Lust auf mehr Bilder bekommen hat.
 
   
 
 
 
 
 
Text: Friedbert Lütgebüter, Fotos und Gestaltung: Marianne Lütgebüter