Reisebericht Norwegen/Schweden 2006 - Unsere Silberhochzeitsreise
 
     
 
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Tag 1 - Donnerstag -20.07.2006 - Katzenbach – Haffkrug

Über 500 km in zunehmend brütender Hitze, an die man sich in den letzten Tagen schon gewöhnt hatte, liegen vor uns. Fahren, fahren, fahren, solange es noch erträglich ist. Beim Ostsee-Camping Waldesruh in Haffkrug kommen wir um 18.20 Uhr an. Der kühle Thunfischsalat schmeckt nach einer so anstrengenden Fahrt besonders gut. Wir fahren zum nahen Ostseestrand zum Seeluftschnuppern.

Später wollen wir noch gemütlich eine Flasche Bordeaux vorm Wohnwagen genießen. Wegen leicht einsetzendem Regen ziehen wir währenddessen in den Wohnwagen um. Für große Abkühlung hat der Regen nicht gereicht. Als wir um 23.20 Uhr zu Bett gehen sind es draußen immer noch 22 Grad und im Wohnwagen 25 Grad.

 
     
 
Fazit: Ein heißer Tag trotz cooler Cola.
 
 
Tageskilometer: 536 / 5 (mit Wohnwagen / ohne Wohnwagen)
 
   
     
 
Tag 2 - Freitag - 21.07.2006 Haffkrug – Varberg, Schweden

Früh Aufstehen und in Ruhe Frühstücken ist angesagt. Eine Stunde haben wir bis zur Fähre Puttgarden-Rødby, wo wir um 9.30 Uhr ankommen, bezahlen, kurz warten, auffahren, und um 9.50 Uhr startet bereits die Fähre. Ich lege einen Tanz auf’s Parkett; die Fahrertür vom starken Durchzug auf der Fähre ist zugeschlagen und mein Zeigefinger der linken Hand wurde von der Tür erfasst und eingequetscht. Es blutete und prompt habe ich ein weiteres Problem.

 
     
 
Mit zwei Pausen brauchen wir dreieinhalb Stunden für die Fahrt durch Dänemark. Erste Wolken kommen auf. Auch an der Fähre Helsingør-Helsingborg geht alles sehr zügig. Am frühen Nachmittag bereits auf einen Campingplatz fahren wollen wir nicht, drum fahren wir weiter gen Norden. Der im Laufe der Weiterfahrt ausgesuchte Campingplatz in Varberg ist jedoch total überfüllt. Einige stehen schon auf dem Parkplatz. Für 150 SEK ohne Strom hätten wir dort bleiben können – ne, ne ! – Also zum zweiten Campingplatz, der im ADAC-Campingführer stand. Aber der war auch voll. Den dritten hat Marianne telefonisch angefragt. Trotz mangelnder Englischkenntnisse haben wir die Auskunft verstanden: Alles voll!
 
 
Gemütlicher Ausklang des ersten Abends in Schweden.
 
Das nervige und viel Zeit raubende Suchen endete an einem Sportplatz "Håstens Sommercamping" (190 SEK) mit den üblichen Umkleiden und Duschen. Lust zum Grill aufbauen usw. haben wir so spät nicht mehr, der Hunger ist auch nicht so groß. Ein Big Mac tut’s auch. Nach dem abendlichen Spaziergang und bei einer Flasche Bordeaux sehe ich mir noch die morgige Fahrtstrecke an. Danach verschwinden wir bereits um 22.30 Uhr ins Bett.
 
Fazit: Nach 17.00 Uhr sollte man nicht auf einem Campingplatz ankommen.
Tageskilometer: 461 / 3
   
       
 
Tag 3- Samstag - 22.07.2006 - Varberg – Tanumshede

Kurz vor 7.00 Uhr weckt uns die Sonne und Ayla, die – wie noch nie - total „aus dem Häuschen“ ist und im Wohnwagen hin und her rennt, von Marianne zu mir, rauf auf’s Bett und, und, und ... wir haben uns köstlich amüsiert.
Wir könnten es heute bis Norwegen schaffen oder doch nicht: wegen Mordsstau auf der "E 06 schaffen wir nur 78 km in den ersten zwei Stunden und machen erst mal eine Pause. Danach läuft die Fahrt besser. Um 13.20 Uhr kommen wir bei wolkenlosem Himmel in Tanumshede an, wo wir uns die berühmten Felsritzungen anschauen wollen. Kühlschrank im Wohnwagen und die Kühlbox im Auto werden ans Gas angeschlossen, doch die Kühlbox streikt und es gibt auch keinen Schattenplatz.

 
       
 
Fallgrube im Vitlycke Museum - Tanumshede - Schweden

Zuerst besuchen wir das wirklich interessante Vitlycke Museum. Dort gibt es einen Innen- und einen Außenbereich. Beides ist sehenswert. Innen sind Skulpturen, Werkzeuge und ähnliches ausgestellt. Draußen gibt es Viehhaltung alter ursprünglicher Rassen, nachgebaute Hütten mit Felllagern, eine Fallgrube und vieles mehr.

 
 

Ayla darf im Außenbereich Boot fahren. Na ja, nicht wirklich. Das kleine Holzboot liegt am Ufer und Ayla tut uns den Gefallen, drin zu posieren. Allerdings ist es ihr dort zu heiß und sie ist froh, als wir sie wieder erlösen.

Ayla im Holzboot im Vitlycke Museum - Tanumshede - Schwede
 
 
Felsenritzungen der Wikinger - Weltkulturerbegebiet - Tanumshede - Schweden
Vom Museum wandern wir zu einem Teil der Felsritzungen von Tanum, die 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden (kein Eintritt). Wir staunen über die vielen gut erhaltenen Felsritzungen, die Marianne viele Fotomotive bieten.
 
 
Oberhalb der Felsenritzungen liegen zwei Grabhügel, die von Menschen aus der Bronzezeit erbaut wurden. Sorgfältig angelegt bildeten sie Landmarken für die eigene Gesellschaft und ankommende Seefahrer.
Grabhügel aus der Bronzezeit - Weltkulturerbegebiet - Tanumshede - Schweden
 
       
 
Als wir nach der langen, schönen Wanderung wieder am Parkplatz ankommen, entscheiden wir uns gegen eine Weiterfahrt, fahren den einen Kilometer zum nahen Campingplatz "Tanums Camping" und freuen uns auf das abendliche Grillen und die letzte allabendliche Flasche Bordeaux, denn nach Norwegen dürfen wir nur jeder vier Flaschen Bordeaux (genau: maximal drei Liter) und vier Flaschen Reissdorf Kölsch (maximal zwei Liter) zollfrei einführen, wo wir uns auch brav dran gehalten haben. Wolken kommen auf und bei gefühlter eisiger Kälte (20 Grad windig) essen wir im Wohnwagen. Neue Pläne werden gemeinsam geschmiedet, weil wir heute so wenige Kilometer zurückgelegt haben. Neues morgiges Ziel: die Stabkirche Heddal. Um 23.30 Uhr geht's ins Bett.
 
       
 
Fazit: Es war ein schöner Tag, der an anderer Stelle endete, als geplant. Tanumshede ist einen Besuch wert.
 
 
Tageskilometer: 222 / 0
 
   
     
 
Tag 4 - Sonntag - 23.07.2006 - Vanumshede, Schweden – Seljord, Norwegen
 
       
 
Weiter geht es Richtung Oslo ohne Halt und Kontrolle an der Grenze und den Zollstationen danach. Wir verlassen die "E 06" über die "26", die uns Richtung Drammen unter dem Oslofjord mit einem sieben Kilometer langen, mautpflichtigen Tunnel (55 NOK) führt.
 
       
 
Heddal-Stabkirche - Heddal - Norwegen
Pünktlich zu unserer Ankunft bei der Stabkirche Heddal (Eintritt pro Person 35 NOK) kommt endlich die Sonne hervor. Nach einer Stunde haben wir genug besichtigt und brechen auf zum Campingplatz "Seljord Camping", wo wir um 16.05 Uhr ankommen. Campingstühle und kalte Cola raus. Zum Wandern fahren wir in Richtung Flatdal ein Stück zurück auf der "E 134".
 
       
 

Nach dem Abendessen machen wir noch einen ausgiebigen Bummel über den Campingplatz; am See entlang laufe ich barfuß durchs Wasser. Wir erkundigen uns nach der Möglichkeit, auf der 45 über Dalen den Weg ins Setesdal abzukürzen, wovon man uns abrät, weil beide Zufahrten sehr eng und steil sind.

 
       
 
Fazit: Jetzt geht unser Norwegen/Schweden-Urlaub richtig los.
 
 
Tageskilometer: 325 / 7
   
   
     
 
Tag 5 - Montag - 24.07.2006 - Seljord – Flateland
 
 
 
 
Wir stehen erst um kurz vor acht Uhr auf und frühstücken bei Sonne im Schatten des Autos. Nach nur 65 Kilometern lädt die Grungedal-Kirche zu einem Foto-Stopp ein. Marianne macht Infrarotfotos, während ich in der Nähe mit Ayla laufe. Auf die etwas anderen Friedhöfe in Norwegen werden wir hier aufmerksam.
Keine 30 Kilometer weiter, in Haukeli ist Markttag. Wir bummeln und kaufen einen Elch-Aufkleber für unseren Wohnwagen und einen Elchkopf mit Glocke für zuhause ans Tor.
 
     
 
Von der "E 134" biegen wir auf die "9" ab und sofort beginnt das Klettern. Es dauert nicht lange, bis dass eine enge Kehre den VW-Bus in den ersten Gang zwingt, wo er die nächsten vier Kilometer auch nicht mehr raus kommt. Das arme Auto braucht noch vor dem Gipfel eine Pause.
 
 
Während unserer Mittagspause weckt ein Vogel ganz in unserer Nähe unsere Aufmerksamkeit. Wir beobachten ihn interessiert. Es ist ein Steinschmätzer, der sein Jungtier in einer Bruthöhle in der Erde versorgt. Marianne will ihn fotografieren, deshalb mache ich mit Ayla einen kleinen Spaziergang. Aber der Steinschmätzer ist besorgt um sein Jungtier und begleitet mich laut schimpfend.
 
Steinschmäzter Männchen (Oenanthe Oenanthe)
 
 
Steinschmäzter Jungtier (Oenanthe Oenanthe)

Erst nach einer ganzen Weile kehrt das erwachsene Tier zur Höhle zurück. Das Jungtier vor die Kamera zu bekommen ist noch schwieriger, aber irgendwann wird die Geduld belohnt und der Kleine schaut aus der Höhle.

Die lange Pause hat nicht nur unserem Auto gut getan.

 
 
Je weiter wir kommen, desto reizvoller wird nun die Landschaft. Gut, dass wir nicht die Abkürzung über die "45" nehmen konnten. Gemütlich fahren wir durchs Setesdal. Leider können wir mit unserem langen Gespann gar nicht so oft anhalten, wie wir wollen. 
 
 
Berdalen, da muss man anhalten. Hier im Setesdal kann man bei sonnigem Wetter wochenlang Urlaub machen. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir auf jeden Fall ohne Wohnwagen noch mal ein Stück zurück fahren.
 
Berdalen - Setestal - Norwegen
 
 
Auf dem Campingplatz "Flateland-Camping" verpassen wir dem Wohnwagen das Vordach, weil wir nicht nur eine Nacht bleiben wollen. Auf den Grill kommen Putenfleisch, Pilze und gelbe Paprika, gefüllt mit Schafskäse und Pilz. Marianne backt ein Brot und will den Elch aufkleben, wofür wir das ganze Heck des Wohnwagens waschen müssen. Ein Spaziergang über den Campingplatz und am Fluss entlang rundet einen schönen Tag ab. 
 
     
 
Fazit: Die Fahrt durch das wunderschöne Setesdal war ein beeindruckendes Erlebnis.
 
     
 
Tageskilometer: 188 / 15
 
   
     
 
Tag 6 - Dienstag - 25.07.2006 - Setesdal  
 
     
 
 
Ayla im Setesdal
   
Die Sonne lacht. Um 10.00 Uhr starten wir nach Berdalen. Im Flussbett gehend, springen wir von Stein zu Stein. Das Rauschen des kleinen Wasserfalls wird begleitet vom lustigen Plätschern der kleinen Stromschnellen. Kein Mensch sonst weit und breit – paradiesisch. Ich gehe kurz entschlossen zwischendurch baden. Teilweise ist das Wasser so tief, dass man gut schwimmen kann.  
 
 
Nach drei Stunden fahren wir weiter und finden einen schönen Picknickplatz auf einer kleinen langen schmalen Halbinsel in einem See. Wir verbringen schöne eineinhalb Stunden dort. 
 
 
Setesdal - Norwegen
 

Wir fahren über eine Schotterpiste bis oben an den Rand des Süddammes des Vatndals-See. In dieser Jahreszeit hat der Stausee wenig Wasser. Wanderwege gibt es hier auch nicht. Beim Gehen über den Damm muss man schon sehr aufmerksam wegen der fußballgroßen Löcher sein.

Danach wird es noch unwegsamer, so dass wir bald nur noch den Rückweg antreten können. Auf dem Rückweg halten wir noch an einem kleinen Parkplatz an und steigen runter an einen kleinen Flusslauf. Das Ufer ist sehr felsig und sieht unheimlich urwüchsig aus. Dort bleiben wir bis zum Sonnenuntergang. 

 
 
 
Wieder am Campingplatz schmeißt sich Ayla in ihre Kiste, wo sie „komatös“ liegen bleibt.
Das Vorzelt bauen wir wieder ab, denn morgen soll es weitergehen. Norwegen hat noch mehr zu bieten.
 
 
 
 
Fazit: Eine sagenhafte Tagestour bei Supersommerwetter
 
 
Tageskilometer: 0 / 107
 
   
     
 
Tag 7 - Mittwoch - 26.07.2006 - Flateland – Jørpeland
 
     
 
Wir stehen zeitig auf. Zum Frühstück gibt es den Rest Spaghetti mit der köstlichen Schafskäsecreme von gestern Abend und dazu Rührei mit geröstetem Schinken. Bei strahlend blauem Himmel fällt der Abschied aus dem Setesdal schwer. Eine lange, landschaftlich schöne Fahrt über die "9" talwärts, die "42" durch wilde, unberührte Gebirgslandschaften, die "E 39" und die extrem schmale, alte "13" führt uns nach Jørpeland.
 
     
 
Ein idyllischer Flecken Erde, der leider von einer fliegenden Ameise beherrscht wurde.
Für unsere Mittagspause entdecken wir einen idyllischen kleinen See. Doch diesmal machen wir nur eine kurze Pause, weil eine fliegende Ameise nervt. Ayla tritt leider mit einer Hinterpfote auf die Ameise, die sich prompt mit scharfer Ameisensäure rächt. Das bereitet Ayla Schmerzen und sie leckt ständig an der Pfote. Marianne steckt sie kurzerhand in den See, der aber leider nicht wirklich kalt ist und deshalb auch die Pfote kaum kühlt. Trotzdem scheint es danach nicht mehr so schlimm zu sein.
 
     
 
Mautautomaten sorgen für weitere Minipausen. Und zum ersten Mal müssen wir mit einer Fähre übersetzen. Bis 6 m Länge kostete diese Fähre einfache Gebühr, bei 5 – 10 m Länge doppelte Gebühr und bei 10 – 15 m dreifache Gebühr = 153 NOK + 21 NOK für eine Person = 174 NOK mussten wir berappen.
 
     
 
Um 17.30 Uhr kommen wir am Campingplatz "Jørpeland" an. Gerade noch rechtzeitig, um mit unserem langen Gespann auf diesem schrägen Campingplatz einen Stellplatz zu finden. Für die Kühlbox brauchen wir kein Vordach, nein, diesmal passt sie vorne unter den Wohnwagen. Der Stellplatz ist so schräg wie bei uns zuhause. 
 
 
Campingplatz Jørpeland - Norwegen
 
Der Campingplatz liegt direkt am Hidlefjord. Ein toller Ausblick. Nach dem Abendessen spazieren wir am Fjordufer entlang. Auf dem Rückweg bleiben wir bei unseren Zeltnachbarn vom letzten Campingplatz hängen und quatschen noch lange, lange. 
 
Fazit: Setesdal, kein Abschied auf ewig.
Tageskilometer: 382 / 0  
   
     
 
Tag 8 - Donnerstag - 27.07.2006 - Preikestolen
 
     
 
Fahrt zur Preikestolenhytta, wo wir 60 NOK Parkgebühr bezahlen und dann um 9.15 Uhr losmarschieren. Schön, das heute die Sonne nicht so knallig brennt, sondern eine leichte Bewölkung den zweistündigen Aufstieg etwas angenehmer macht. Mit einigen kleineren Pausen mit Aussicht genießen und Waldbeeren pflücken schaffen wir es tatsächlich in zwei Stunden. Der grandiose Ausblick auch schon bevor man die Plattform erreicht versöhnt für die Anstrengungen. Man hätte Badezeug mitnehmen sollen. Denn nach gut eineinhalb Stunden kommt man an zwei kleinen Badeseen vorbei. An einer Stelle wird’s eng. Man muss um einen Felsvorsprung herum. Ich nehme Ayla auf den Arm.
       
 
Preikestolen - Norwegen
Und dann kommt man zu der Felsplattform. Ich genieße das irre Gefühl, an der Kante des Preikestolen zu sitzen und die Beine baumeln zu lassen. Noch beeindruckender empfinde ich liegend den Blick über die Kante hinweg. Die diesige Fernsicht ist nicht so optimal für das Fotografieren. 
 
 
     
 
Der Rückweg ist auch anstrengend. Eine Viertelstunde sind wir schneller als beim Aufstieg.
Wieder zurück am Campingplatz haben sich die Wolken fast verzogen. Ab in den Fjord – das bedeutete: Ich gehe schwimmen und Marianne geht bis zu den Knien ins Wasser. Wasser unter 35 Grad ist ihr zum Baden zu kalt. Nach der kurzen Abkühlung faulenzen wir.
Nach dem Abendspaziergang genießen wir die Abendsonne am Fjord und eine Flasche Bordeaux. Um 22.30 Uhr ist es immer noch so hell draußen, dass man Lesen oder Ansichtskarten schreiben kann.
 
     
 
Fazit: Preikestolen – Ein absolutes Highlight!
 
 
Tageskilometer: 0 / 28
 
   
     
 
Tag 9 - Freitag - 28.07.2006 - Jørpeland – Øvre-Eidfjord
 
     
 
Heute mal kein ausgiebiges Frühstück sondern zügig starten, denn wir haben eine lange Fahrt vor uns. Beim Warten auf die Fähre oder während der Überfahrt können wir dann frühstücken.  
     
 
Auf der "13" geht’s nordwärts. Einmal verfahre ich mich, denn wir sind nicht mehr auf der "13" sondern fahren seit etlichen Kilometern parallel dazu am Fjord entlang und landen in einer Sackgasse. Wir finden einen Verbindungsweg zur "13", so dass wir nicht allzu viel Zeit verlieren – genau genommen gar keine, denn die vorherige Fähre hätten wir sowieso nicht erreicht. Bei herrlichem Sonnenschein genießen wir Lachs- und Käsebrote zum zweiten Frühstück.
 
     
 
Die schmale bis einspurige "13" ist auch wegen der vielen engen und dunklen Tunnel anstrengend, aber auch landschaftlich sehr reizvoll: große Wasserfälle und der Blick auf Gletscherausläufer.
 
     
 
Zweieinhalb Stunden und 38 Tunnel später machen wir die nächste große Pause, bevor wir die letzten 100 km in Angriff nehmen. Nach weiteren 14 Tunneln haben wir es geschafft und haben auf dem Campingplatz "Sæbø Camping" noch die große Auswahl an Stellplätzen. Von hohen Bergen umgeben wird hier die Sonne früher verschwinden. Doch noch entfaltet sie ihre volle Kraft. Wir bauen das Vordach auf.
 
     
 

Nach einem kleinen Spaziergang über den inzwischen vollen Campingplatz wird gegrillt: Kotelett mit Zucchini, Tsatsiki, Brot mit Kräuterbutter und für mich ein wohlverdientes Kölsch.

 
       
 
Fazit: 52 Tunnel zu durchfahren war interessant und anstrengend.
 
 
Tageskilometer: 313 / 0
 
   
     
 
Tag 10 - Samstag - 29.07.2006 - Øvre – Eidfjord
 
 

 

 
 
Als wir um 7.55 Uhr aufstehen ist es draußen 18,5 Grad warm und die Sonne hat es noch nicht über den Berg geschafft. In der Morgensonne frühstücken wir mit der gewohnt großen Auswahl an Aufschnitt und dem Rauschen des Flusses im Hintergrund und dem Blick auf die umliegenden Berge besonders ausgiebig. Vor dem Mittag müssen wir zum Einkaufen und Geldabheben, was wir in Eidfjord und Kinsarvik erledigen. Heftig der Preis der Zucchini, die statt von uns angenommen teure 24,90 NOK pro Kilo sogar noch teurer ist: 24,90 NOK pro Stück. Beim nächsten Mal werden wir doch noch genauer aufpassen müssen, wie Obst und Gemüse ausgezeichnet sind.
 


 
 
Der erste riesige Wasserfall, den wir aus der Nähe bestaunen wollen, ist der Vøringfossen. Die Fahrt dorthin führt uns zunächst durch die Måbødalen-Tunnelen: mehrere Tunnel, wovon einer sogar spiralförmig angelegt ist. Oberhalb der Tunnel parken wir und hören das Tosen des Wasserfalles.
 
 

 

 
 
Die beste Sicht auf den Vøringfossen hat man allerdings vom noch etwas weiter oben gelegenen Fossli-Hotel, wo das Parken 30 NOK kostet, die aber gut angelegt sind. 145 m stürzt das Wasser am Schluss des Wasserfalls im freien Fall hinunter. Die Gischt erzeugt bei Sonne einen ständigen Regenbogen.
Vøringsfossen - Größter Wasserfall Norwegens
 
     
 
Wir fahren noch etwas weiter die "7" bergan bis zum Sysenvatnet, einem großen Stausee, aus dem auch der Vøringfossen in der Hauptsaison mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Mindestmenge von Wasser gespeist wird.
 
     
 
Wildes Norwegen am Sysenvatnet-Stausee mit Hardanger-Jøkulen Gletscher im Hintergrund.
Wir laufen über die Staumauer und dann in Richtung Hardanger Jøkulen, einem großem Gletscher, der in weiter Ferne und dennoch gut und eindrucksvoll zu sehen ist. Wir wandern auf schmalem Pfad zwischen niedrigem Gestrüpp und Wollgras. Die Sonne brennt und Ayla hat großen Durst. Doch weit und breit kein Wasser und auch der Weg bis zum Wasser des Stausees ist enorm weit.  Wir entschließen uns zur Umkehr. Wie klein unser Auto ist. Wolken, ja teils dunkle Wolken ziehen erst auf, als wir schon wieder am Auto sind.
 
     
 
Die fehlende Sonne hat den Vorteil, dass wir auf dem Rückweg beim Hardangervidda Naturzentrum in Øvre-Eidfjord gut unter Bäumen parken können, um Ayla im Auto zurück zu lassen, denn Hunde dürfen leider nicht mit ins Museum. Die Ausstellung ist nicht sehr groß, aber höchst interessant. Besonders der Film von Ivo Caprino ist unbedingt sehenswert und alleine schon den Eintritt von 80 NOK pro Person wert.
Obwohl die Sonne am Abend hinter den Bergen verschwindet ist es immer noch warm draußen (23.00 Uhr: 23,7 Grad).
 
     
 
Fazit: Faszinierendes Norwegen bei glühender Sonne
 
 
Tageskilometer: 0 / 121
 
   
     
 
Tag 11 - Sonntag - 30.07.2006 - Øvre-Eidfjord – Flåm
 
     
 
Bis Flåm sind es nur gut 80 km. Wir haben Zeit und Muße. Zum Frühstück essen wir Rührei mit Schinken und Marmeladenbrote. Mittags kommen wir in Flåm an. Der Himmel ist immer noch bewölkt. Wir hängen faul herum und spazieren zum Hafen, wo auch der Bahnhof der Flåm-Bahn ist, bummeln durch die Souvenirshops und zur Tourist-Info. Aufgrund der Wettervorhersage (Regen) entschließen wir uns gegen das Buchen der Rundreise „Norwegen in der Nussschale“ (pro Person 510 NOK) für den nächsten Tag.
 
     
 
Am Abend grillen wir ein Flintsteak und lassen uns dazu einen Paprika-Tomatensalat und Brot mit Kräuterbutter gut schmecken.
 
     
 
Fazit: Ein fauler Tag mit wenig Kilometern.
 
 
Tageskilometer: 86 / 9
 
     
     
 
Tag 12 - Montag - 31.07.2006 - Flåmdalen
 
     
 
Der leichte Regen der Nacht hält immer noch an. Wir stehen erst um 8.45 Uhr auf. Draußen sind es nur noch 17 Grad. Das Vordach hat eine Riesenbeule, voll mit Wasser. Ich ändere das Gestänge, so dass noch mehr Gefälle im Vordach ist. Im Wohnwagen wird dann erst mal recht gemütlich gefrühstückt.
     
 
Über den Auerlandsvegen von Auerland nach Lærdal ist trotz des miesen Wetters ein Erlebnis. Auf schmalem Pfad und engen Serpentinen klettert unser VW-Bus den Berg hinauf. Auch wenn die Aussicht begrenzt ist, sie ist toll. Der Gipfel versinkt im Nebel und zunehmendem Regen. Von dem viel beschriebenen Schnee ist nach diesem Sommer nicht mehr viel zu sehen, sondern es bot sich uns eine Geröllwüste mit kleineren Seen. In Lærdal verstärkte sich der Regen noch. So fällt die Entscheidung zum Waffelbacken, wofür wir die Zutaten kaufen. Die mitgenommenen Brote essen wir im Auto.
 
 
 
 

Durch den 24,5 km langen Lærdal-Tunnel fahren wir schnurstracks zum Campingplatz zurück. Der vor einigen Jahren fertiggestellte Tunnel ist bequem zu fahren. Endlich regnet es nicht mehr. Nach ungefähr sechs Kilometern wird’s vor uns blau. "Blaue Lagune" haben wir diese interessant beleuchteten Einbuchtungen getauft.

Dieser Tunnel hat 3 Besonderheiten, die sich in tollen Lichtspielen darstellen. Sie sind in einer Art Grotte untergebracht und zwar nach einem Viertel, der Hälfte und Dreiviertel des Tunnels.

Der Lærdal-Tunnel nach etwa 12,5 Kilometern.
 
     
 
Waffeln mit Marmelade schmecken bei solch einem Wetter besonders gut. Um 15.00 Uhr hört es auf zu regnen. Wir fahren hoch ins schöne Flåmdalen noch ca. zwei Kilometer weiter als die Haltestelle Berekvam, wo sich die Flåmbahnzüge kreuzen können, bis zu einem Parkplatz. Landschaftlich ist es hier sehr schön. Für uns als Spaziergänger mit Hund an der Leine erfordert sie erhöhte Aufmerksamkeit, weil diese kurvenreiche Strecke auch die Radfahrer herunterrasen. Als wir nach über drei Stunden wieder zurück am Campingplatz ankommen, beginnt es wieder zu tröpfeln. Zum Abendessen gibt es eine Shangun-Suppe. Danach ist es wieder trocken draußen und wir machen einen fast zweistündigen Abendspaziergang.
 
     
 
Fazit: Ein schöner Regentag. 
 
 
Tageskilometer: 0 / 134
 
 
 
     
 
Tag 13 - Dienstag - 01.08.2006 - Flåm – Gudvången – Flåm
 
     
 
Die Sonne scheint wieder. Um 8.45 Uhr stehen wir auf, denn wir wollen um 11.00 Uhr eine dreistündige Fjordkreuzfahrt durch den Nærøyfjord, den schmalsten Seitenarm des Sognefjordes, mitmachen. Trotz Sonne ist es aufgrund der Geschwindigkeit des Schiffes ganz schön frisch und wir sind defintiv zu dünn angezogen. Ein Kunststoffstuhl fliegt wie ein Geschoss durch die Luft, als jemand aufsteht ohne ihn festzuhalten. Zum Glück wird niemand verletzt. Vor uns sitzen noch etliche Passagiere, die den Fahrtwind für uns einigermaßen erträglich machen.
 
     
 

Die herrliche Aussicht entschädigt. Die Fahrt ist ein Erlebnis. Auf der Hinfahrt fährt das Schiff so nah an einen Wasserfall, so dass jemand vom Personal einen Becher mit Wasser füllen kann.

An einer anderen Stellen sonnen sich Robbenbabys am Ufer des Fjords.

Fjordkreuzfahrt Flåm - Gudvangen - Flåm - Norwegen
Kirche in Bakka am Nærøyfjord - Fjordkreuzfahrt Flåm - Gudvangen - Flåm -
 
     
 
Auf der Rückfahrt nimmt die Bewölkung immer mehr zu und wir verziehen uns schließlich unter Deck ins Warme. Wieder am Wohnwagen gibt es Kuchen, den Marianne aus dem Rest Waffelteig gebacken hatte.
 
     
 
Unberührtes Norwegen am Aurlandvegen.
Dann fahren wir noch mal den Aurlandsvegen hoch. Heute ist die Sicht besser, was auch gut ist, denn ab und zu liegen Schafe mitten auf der Fahrbahn und machen sich so breit, dass man kaum drumherum kommt. Dort wo zwei Bachläufe die Straße kreuzen, stellen wir das Auto ab und wandern dem gurgelnden, sprudelnden Bachlauf entlang. Einen wirklichen Weg gibt es hier allerdings nicht. Aber andere sind auch schon hier gelaufen. Kein Wunder, denn es ist hier wunderschön. Waldbeeren laden zum Essen, dicke Steine, die aus dem Bachlauf ragen, zum Verweilen in der Sonne ein.
 
     
 
Marianne serviert zum Abendessen überbackenen Schafskäse auf Paprika-Nudeln. Das Kölsch passt gut dazu.
 
 
Morgen wollen wir weiterfahren. Darum bauen wir das Vorzelt ab und treffen schon einige weitere Vorbereitungen.
 
     
 

Fazit: Auf Schiffsreisen sollte man Jacken mitnehmen - und - Auerlandsvegen ist empfehlenswert.

 
 
Tageskilometer: 0 / 50
 
   
     
 
Tag 14 - Mittwoch - 02.08.2006 - Flåm – Kjørnes
 
     
 
Der Blick nach draußen: bewölkt mit ein bisschen Sonne. Nach den üblichen zwei Stunden starten wir vom Campingplatz. Diesmal fahren wir mit Wohnwagen durch den Lærdal-Tunnel. Gegen Mittag kommen wir auf unserem Ziel-Campingplatz am Sognefjord an.
     
 
Für den Nachmittag haben wir eine lange Spazierfahrt geplant: am Sognefjord entlang auf der "55" bis Vadheim, dann kurz die "E 39" bis Sande und dann über die "610" und "13" zurück nach Dragsvik, von wo wir nach dem Übersetzen nach Hella wieder auf der "55" zurück nach Sogndal fahren. Das Wetter wird immer besser. Wir machen öfter eine Pause.
 
       
 

Besonders bemerkenswert ist die am Eikjelandsfossen, einem Wasserfall, bei dem zu dieser Zeit 75 Qubikmeter Wasser in der Sekunde die 15 m hinabstürzen.  

Der Kvinnefossen, ein 120 m hoher Wasserfall an der 55 zwischen Leikanger und Hella führte dagegen nur ein kleines Rinnsal.

 
Eikjelandsfossen - Norwegen
 
 
Blick vom Gaularfjellet - Norwegen
Eindrucksvoll sind auch die von oben zu betrachtenden Serpentinen, in denen die "13" den Gaularfjellet hinabführen. Wir haben lange auf dem Parkplatz oben gestanden und die wunderbare Aussicht genossen.
 
     
 
Erst um 19.25 Uhr sind wir wieder zurück am Campingplatz. Nach dem späten Abendessen gehen und sitzen wir am felsigen Fjord-Ufer, drehen auch noch eine große Runde über den Campingplatz.
 
     
 
Fazit: Landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Tour 
 
 
Tageskilometer: 68 / 268
 
   
     
 
Tag  15 - Donnerstag - 03.08.2006 - Kjørnes – Luster
 
     
 
Auch heute stehen wir wieder um 7.30 Uhr auf, sind diesmal schon nach knapp eineinhalb Stunden startklar. Auf dem Campingplatz in Luster bauen wir das Vordach auf und noch vor Mittag fahren wir über die "604" ins Jostedal zum Nigardsbreen, einem Ausläufer des größten Gletschers des europäischen Festlandes, dem Jostedalsbreen (rund 480 km² und bis zu 500 m dick und 100 km lang). Vom Gletschermuseum, das wir nicht besichtigen, fahren wir die mautpflichtige Straße (25 NOK) zum Parkplatz am Gletschersee. Man kann den gewaltigen Gletscher schon deutlich sehen. Wie klein die Menschen davor aus dieser Perspektive sind.  
 
     
 
Den interessanten, beschwerlichen Weg dorthin schaffen ihn in eineinviertel Stunde. Der Weg dorthin ist kein Weg zum Spazierengehen. Wir krakseln über Felsblöcke und überqueren etliche Bachläufe über teilweise wackelige und rutschige Steine. Man kann sich schnell nasse Füße holen. Festes Schuhwerk mit möglichst rutschfester Sohle, wenn es nass ist, können wir nur dringend empfehlen. Auch wir haben Wanderschuhe und trotz des warmen Wetters eine lange Hose an und eine Jacke mit. Doch schon nach kurzer Zeit löst sich an meinem linkem Schuh die Sohle. Ich reiße sie ganz ab und stecke sie in den Rucksack, denn ich hoffe, dass man die Sohle wieder ankleben kann. Trotz des Handikaps will ich weiter zum Gletscher wandern und klettern und es klappt nach kurzer Eingewöhnung ganz prima.
 
     
 
Blick auf den Nigardsbreen - Ausläufer des Jostedalsbreen - Norwegen
 
Der Gletscher baut sich schließlich wie ein Ungetüm vor uns auf, beeindruckend, gewaltig und blau. Mit viel Ausdauer ist es mir gelungen, eine Ecke abzubrechen. Geschmeckt hat das Stück nach nichts. Den Rückweg zum Parkplatz haben wir teilweise mit einem Boot über den Gletschersee (2 x 15 NOK) abgekürzt.
 
Die Heimfahrt unterbrechen wir in Gaupne zum Einkaufen und Eisessen.
Am Campingplatz angekommen gehe ich erst mal baden: im Lusterfjord.
 

Nach dem Abendessen sitzen wir vor dem Wohnwagen und trinken gemütlich eine Flasche Bordeaux.

 
     
 
Fazit: Ein sehr schöner Tag
 
 
Tageskilometer: 46 / 106
 
   
     
 
Tag 16 - Freitag - 04.08.2006 - Luster
 
     
 
Auf der "55" fahren wir bis Turtagrø, dann rechts ab auf der mautpflichtigen Straße Tindevegen bis Øvre-Årdal und dann nach Hjella zum Hjellafossen. Die letzten Kilometer bis Turtagrø geht es nur steil bergan mit engen Serpentinen. Schon ohne Wohnwagen hinten dran ist es eine anstrengende Fahrt für unser Auto – und da wollen wir morgen mit Wohnwagen noch weiter, insgesamt 15 km lang bergan? 
 
       
 
Am Tindevegen - Norwegen
Ausblick vom Tindevegen auf den Skagastølstindane - Norwegen
Der Tindevegen ist eine wunderschöne Strecke mit einem unglaublichen Blick in die Weiten Norwegens. Im Hintergrund kann immer wieder Ausläufer von Gletschern erkennen. Wir haben sehr oft angehalten, sind ausgestiegen, haben die Aussicht genossen und sind etwas gewandert. Die Fahrt wieder abwärts ins Tal war weniger interessant.
 
     
 
Nach der Mautstation auf der Höhe führt die Straße dann wieder steil hinab nach Øvre-Årdal. Wir brauchen dafür viel länger als erwartet. Wie die wenigen Menschen, die in solch einer abgelegenen Gegend wohnen, im Winter klarkommen, fragen wir uns. Manche Radfahrer quälen sich diese endlosen Berge hoch. Doch hier kommt uns einer mit beachtlichem Tempo bei unserer Abfahrt entgegen und fährt in einer Rechtskurve abkürzend innen, wo es noch steiler ist, an uns vorbei - irre.
 
 
 
 
Wieder am Campingplatz gehe ich wieder kurz im Lusterfjord baden . Dann wird Flintsteak mit Auberginen gegrillt. Dazu gibt es Brot mit Kräuterbutter und Tsatziki.
Nach unserem Abendspaziergang legt sich Marianne schlafen, während ich noch an der Routenplanänderung für morgen tüftele. Gibt es eine vernünftige Route außer der angeblich 450 NOK Maut kostenden neuen Strecke nach Fjærland ohne unser Auto unendlich zu quälen?
 
 
 
 
Fazit: Wir haben Mitleid mit unserem Auto und werden morgen eine andere Route wählen.
 
 
Tageskilometer: 0 / 135
 
   
     
 
Tag 17 - Samstag - 05.08.2006 - Luster – Nes
 
     
 
Bei nur 15,7 Grad ziehen wir es vor, im Wohnwagen zu frühstücken. Um 9.00 Uhr starten wir Richtung Fjærland. Auf der neuen "5" geht es trotz der Schafe, die am Fahrbahnrand liegen und gehen, zügig voran. Die Maut für unser Gespann kostet unerwartet nur 160 NOK.  
 
     
 
In Fjærland besuchen wir das Norsk Bremuseum, nachdem wir einen schattigen Parkplatz gefunden haben, denn Hunde dürfen nicht ins Museum. Das "Norwegische Gletschermuseum" ist sehr interessant und informativ. Man erfährt viel Wissenswertes rund um den Gletscher. Milde Winter und kalte Sommer lassen den Gletscher wachsen. Der Jostedalbreen speichert so viel Wasser, dass Norwegen damit über 100 Jahre versorgt werden könnte. Beeindruckend ist der dort gezeigte Panoramafilm, ein Rundflug über die Gletscherwelt. Mit Blick auf den Gletscherarm Bøyabreen des Jostedalsbreen sitzen wir zu Mittag auf einer rustikalen Holzsitzgruppe.
 
     
 
Anschließend fahren wir durch den zweiten langen Tunnel auf der neuen "5", von der wir in Kjørnes auf die "E39" wechseln. Um 14.25 Uhr kommen wir an der Fähre Anda – Lote an. Erstmals haben wir eine längere Wartezeit an einer Fähre, denn die nächste fährt planmäßig erst um 14.55 Uhr. Zum Glück gibt es hier in der Einsamkeit ein Kiosk, das bei dem sonnigen Wetter zum Eiskaufen unwiderstehlich einlädt. Das Eis verkürzte und versüßte unser Warten und schon kam die Fähre.
 
     
 
In Nordfjordeid biegen wir rechts auf die "15" ab, denn wir wollen nach Nes. Nur die Straße "15" trennt den "Campingplatz Nesjartun" vom Hornindalsvatnet, mit 514 m Tiefe der tiefste Binnensee Europas. Das Wasser ist so kalt, dass ich trotz des warmen Nachmittags keine Lust zum Baden verspüre. Nach dem frühen Abendessen Chili-Würstchen-Pfanne fahren wir zum Einkaufen nach Nordfjordeid.
 
       
 

Unsere norwegischen Campingnachbarn spielen KUBB, ein Holzfigurenspiel für draußen, was wir schon in einem Dänemarkurlaub mal gesehen hatten. Trotz großer Sprachprobleme schaffen es die Nachbarn gemeinsam, mir das Spiel zu erklären. Und mit Ehrgeiz und Anfängerglück gewinne ich gegen den vorher so siegreichen Nachbarsjungen. Marianne hat nicht das ganze Spiel zugeschaut, sondern zwischendurch mit Ayla einen Rundgang auf und um den Campingplatz gemacht, 

 
     
 
Fazit: Ein toller Rundflug über den Jostedalsbreen.
 
 
Tageskilometer: 177 / 25
 
   
     
 
Tag 18 - Sonntag - 06.08.2006 - Nes
 
     
 
Heute werden wir nicht von der Sonne geweckt, deshalb stehen wir auch erst um 8.45 Uhr auf. Bei sehr bedecktem Himmel starten wir unsee Tour zum Vestkapp (westlichster Punkt des norwegischen Festlandes).
 
 
Über die Straßen "15, 61, 620 und 618" fahren wir zunächst nach Selje. Nach einem Strandspaziergang und Hafenrundgang fahren wir weiter zum Vestkapp.
Fischerhütten in Selje - Norwegen
 
 
Weltuntergangsstimmung am Vestkapp.
Sonne und dunkle Wolken bieten uns ein gegensätzliches Wetterschauspiel. Oben auf dem 500 m hohen Vestkapp ist es mitten am Tag dunkel und sehr sehr windig.  Als ich die hintere Türe des T4 öffne, gehen durch die Schiebtüre direkt ein paar Jacken fliegen. Wir konnten sie aber wieder einfangen.
 
     
 
Wir verlassen unser Auto nur zweimal kurz, was wegen der unendlich vielen Schafsköttel einem Spießrutenlauf gleich kommt. Aus dem warmen Auto lässt sich die Aussicht rundum auch ganz gut genießen. Die mitgenommenen Brote schmecken, während der Wind am Auto zerrt, im Warmen besonders gut. Nach einem Abstecher über die 620 nach Honnigsvåt (Sackgasse) treten wir die Rückfahrt an.
 
     
 
Das Wetter wird schlechter. Bei leichtem Nieselregen grillen wir Rippchen, aber wir essen im Wohnwagen. Paprika-Tomaten-Salat und Brot mit Kräuterbutter gibt es dazu. Der Abendgang mit Ayla fällt diesmal nicht sehr groß aus. Wieder im warmen Wohnwagen öffne ich eine Flasche Bordeaux. Nach unserem ersten Glas Rotwein bauen wir bei Regen und Wind das Vordach ab. So wie wir zum Wind standen, verstärkte das Vordach das Wackeln des Wohnwagens. Gemütlich leeren wir die Flasche und verkriechen uns ins Bett.
 
     
 
Fazit: Wenn man nicht zum Nordkapp fährt, dann wenigstens zum Vestkapp.
 
 
Tageskilometer: 0 / 226
 
   
     
 
Tag 19 - Montag - 07.08.2006 - Nes
 
     
 
Der Himmel ist bedeckt, aber es regnet nicht mehr. Heute wollen wir nach Geiranger fahren. Wir entscheiden uns wegen der ungewissen Wetteraussichten gegen die Route mit der Fähre von Hellesylt durch den Geirangerfjord. Sehr zu empfehlen ist es aber auch, nicht die kürzeste Strecke zu fahren, sondern von der "15" bei Stryn auf die "258" Richtung Grotli (nicht für Wohnwagengespanne geeignet) abzubiegen. Diese Strecke (meist Schotterweg) entlang des Strynefjells ist wirklich sehenswert.  
 
       
   
Ich hab ein Steintürmchen gebaut, um die Trolle gnädig zu stimmen
 
Wir halten mehrmals an, steigen aus, wandern zu einem der grünen Seen (gespeist von Gletschern) und klettern zwischen und über Felsbrocken. Ich baue ein Steintürmchen um die Trolle gnädig zu stimmen. Marianne fotografiert derweil und Ayla tobt sich aus. 
Über die "63" fahren wir dann schließlich Richtung Geiranger.  
 
 
See Djupvatnet bei Dalsnibbahytta
Am See Djupvatnet biegen wir auf die mautpflichtige Straße (65 NOK) zum Dalsnibba ab. Das Wetter war bisher sehr trüb und ungemütlich.
 
 

Von dort haben wir bei Sonnenschein aus ca. 1500 m Höhe einen gigantischen Blick rundum und auf den Geirangerfjord.  Der dann sehr schnell aufziehende Nebel wirkt gespenstig. Unsere Abfahrt runter nach Geiranger brechen wir wegen des inzwischen dichten Nebels und „Null-Aussicht“ ab.

Die Straße zum Aussichtspunkt Dalsnibba.
Blick vom Aussichtspunkt Dalsnibba auf den Geirangerfjord - Norwegen
 
     
 

Fazit: Aufgeschichtete Steintürmchen sollen die Bergtrolle beschwichtigen, die für eine gute Weiterfahrt sorgen sollen. Hoffen wir, dass es hilft.

 
 
Tageskilometer 0 / 263
 
   
     
 
Tag 20 - Dienstag - 08.08.2006 - Nes – Ålesund
 
     
 
Irgendwann stehen wir auf, frühstücken und starten bei Wolken und Sonne. Über die "E39" geht es ab nach Ålesund, wobei wir unterwegs zweimal auf eine Fähre müssen (Folkestad-Volda und Festøy-Solevågen). Nachdem der Wohnwagen gut steht („Prinsen Camping“) wird es höchste Zeit für ein etwas verspätetes Mittagessen. Mit Blick auf den Fjord gibt es Brot mit Fisch.  
 
     
 
Der Hafen von Ålesund.
Wir fahren in die Stadt Ålesund und stellen fest: Städtchenchen trifft eher zu. Auf einer Bank am Hafen in der Sonne sitzend beobachten wir gemütlich das Ein- und Auslaufen der Segelschiffe und Yachten. 
 
     
 

Wenn morgen das Wetter wieder so schön ist, wollen wir zur Vogelinsel Runde. Zum Abend wird gegrillt: Flintsteak und gelbe Paprika mit Käsefüllung, Brot mit Kräuterbutter. Direkt vom Campingplatz wandern und klettern wir über große Felsblöcke am Strand entlang. Man könnte den Rückweg auch über eine Straße gehen, aber nein, die Faszination der Felsen ist die Mühe mehr als wert. Auf den warmen Felsen am Strand kann man gut auch abends noch sitzen.

 
     
 
Fazit: Ålesund hat einen schönen Hafen. Das Städtchen selber war nicht wirklich interessant.
 
 
Tageskilometer: 115 / 26
 
   
     
 
Tag 21 - Mittwoch - 09.08.2006 - Ålesund
 
     
 
Es „fieselt“ und der Himmel ist grau in grau und kein Wind. Die mindestens zweistündige Fahrt zur Vogelinsel Runde streichen wir vom heutigen Plan. Statt das kleine Aquarium zu besichtigen entschließen wir uns zum Wandern, denn es hat fast aufgehört zu regnen.  
 
     
 
Beim Lidl kaufen wir für Brot- und Kuchenbacken und Abendessen ein. Zum Mittag sind wir wieder zurück im bei solch einem Wetter besonders gemütlichen Wohnwagen. Zu den Broten trinken wir keine kalte Cola light sondern Tee. Marianne backt ein Brot und einen Kuchen. Deshalb will ich alleine mit Ayla eine größere Wanderung machen. In diesem Augenblick beginnt es wieder stärker zu regnen. Nach einer Viertelstunde starten ich dann doch. Unterwegs lädt mich ein kleiner Himbeerstrauch ein: 52 tolle Himbeeren – lecker! Wir fahren noch gemeinsam zum Einkaufszentrum nach Moa, hauptsächlich zum Bummeln.
 
 
 
 
Wieder zurück am Wohnwagen probieren wir einen kleineren Streifen vom Kuchen und weil’s trocken ist – nicht der Kuchen, sondern draußen – gehen wir noch zum Strand, der nur wenige Meter vor unserem Wohnwagen beginnt. Die Felsen so weit abgetrocknet, dass wir uns schon wieder setzen können.
Blick vom Camping Platz in Ålesund - Norwegen
 
     
 

Etwas später gibt es zum Abendessen Zucchini-Pfanne. Im beheizten Wohnwagen lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Bei wenig Regen gehe ich noch mal alleine mit Ayla.

 
     
 
Fazit: Das „bescheidene“ Wetter lud zum Faulenzen ein.
 
 
Tageskilometer: 0 / 34
 
   
     
 
Tag 22 - Donnerstag - 10.08.2006 - Ålesund – Mjelva
 
     
 
Es sieht so aus, als ob das Wetter wieder etwas besser werden könnte. Für eine Fahrt zur Vogelinsel Runde genügt uns das nicht. In Richtung Runde sieht der Himmel noch am schlechtesten aus. Norwegen hat schließlich noch so viel Sehenswertes, da kann auch noch was für eine nächste Norwegen-Tour übrig bleiben. Also entscheiden wir uns für die Weiterfahrt Richtung Åndalsnes. Dort erwartet uns laut ADAC-Campingführer eine Auswahl an vergleichsweise guten Campingplätzen. „Trollveggen Camping“ liegt am frühen Nachmittag und bestimmt noch länger im Schatten, deshalb entscheiden wir uns für Mjelva Camping
 
       
 
Unsere fahrbare Ferienwohnung mit Zugwagen mit Panorama-Blick ins Raumatal.

So früh am Nachmittag haben wir noch die Auswahl, welchen Stellplatz mit Panoramablick wir nehmen. Vor dem Wohnwagen in der Sonne sitzen und die tolle Aussicht genießen. Ein Traum!

 Wir bauen das Vorzelt auf, denn hier bleiben wir mehr als eine Nacht.

 
     
 

Trollstigen !! Diese gigantische Serpentinen auf einer Länge von 18 km mit 12 % Steigung, fahren wir hinunter. Ein phantastischer Anblick.

Teilweise ist die Strecke schmal; die Reisebusse passen nur an wenigen Ausweichbuchten nebeneinander her. Die Kurven sind so ausgeweitet, dass ein 12 m langer Reisebus im Schritttempo soeben in einem Zug rumkommt. Inmitten der Serpentinen stürzt dann auch noch ein Wasserfall 180 m in die Tiefe.

Trollstigen - Norwegen
 
     
 
Souvenierladen am Trollstigen - Norwegen
Oben klappern wir die Souvenir-Läden ab, von denen jede Menge vorhanden sind. Zum Teil sind sie wunderschön dekoriert. 
 
     
 
Auf dem Rückweg entecken wir weiter unten einen Wanderweg, stellen unser Auto ab und los geht’s. Bald ist es nur noch ein schmaler wurzelüberzogener Pfad. In dieser urwüchsigen Gegend treffen wir niemanden. Man könnte immer weiter laufen. Doch da es kein Rundweg ist, müssen wir irgendwann umdrehen.
 
     
 
Wenn das Wetter weiterhin so schön ist, werden wir hier noch mal herfahren, denn wir wollen gerne noch die Schiffstour durch den Geirangerfjord machen. Wir freuen uns schon drauf.
 
     
 
Fazit: Trollstigen, ebenfalls ein sehenswertes Highlight.
 
 
Tageskilometer 139 / 40
 
   
     
 
Tag 23 - Freitag - 11.08.2006 - Mardalsfossen
 
     
 
Heute fahren wir über die Straße "64" und "660" bis Eresfjord und von dort rechts ab nach Eikesdalen, Mandalen. Der Mardalsfossen, der vierthöchste Wasserfall der Welt, ist unser Ziel. Am Parkplatz stärken wir uns vor dem Anstieg mit Broten und Gürkchen. Durch immer wildere Landschaft und auf immer beschwerlicher werdendem Pfad streben wir dem Wasserfall entgegen. Gut, dass wir Regenjacken mitgenommen haben, denn je näher wir dem Wasserfall kommen, desto stärker wird der feine Wassernebel. In kleineren und zwei großen Stufen fällt das Wasser insgesamt 655 m. Imposant wie das Wasser zu Beginn der unteren Stufe aus einer Mulde in großem Bogen nach vorne schießt. Leider liegt der Wasserfall im Schatten.  
 
       
 

Auf der Rückfahrt halten wir im Hafen von Åndalsnes, wo die Arcadia, ein britisches Kreuzfahrtschiff, vor Anker liegt. Wir beobachten das Treiben im Hafen, das zunimmt, als nach und nach Busse ankommen – alles Passagiere der Arcadia, die nach Berechtigungskontrolle mit etlichen Booten zum Schiff übergesetzt werden. Abends grillen wir Koteletts. Dazu gibt es Tomatensalat, Oliven und Nudeln. Genüsslich trinken wir unsere sechste Flasche Bordeaux. Dann geht’s ins Bett.

 
     
 
Fazit: Eine Wanderung die sich gelohnt hat.
 
 
Tageskilometer: 0 / 245
 
   
     
 
Tag 24 - Samstag - 12.08.2006 - Geirangerfjord
 
     
 
Bei bewölktem Himmel stehen wir erst um 8.45 Uhr auf. Während des gemütlichen Frühstücks nimmt die Bewölkung immer mehr ab – sehr vielversprechend.
 
 
Bevor wir nach Geiranger fahren, schauen wir noch bei der 1000 m hohen senkrechten Steilwand Trollveggen vorbei, wo die Sonne bekanntlich erst sehr spät am Tag hinkommt.  Die anschließende Fahrt über Trollstigen ist wieder ein besonderes Erlebnis.
Trollveggen - Felswand von 1000 Meter senkrechte Steilwand im Romsdal - Norwegen
 
 

   
 
Später setzen wir mit der Fähre nach Eidsdal über und kommen schließlich über Ørnevegen (Adlerweg) hinab nach Geiranger, wo die Autofähre schon im Hafen liegt. Wir sind früh genug (13.15 Uhr), denn noch darf niemand auf die Fähre, die um 14.00 Uhr starten wird. Uns gelingt es, als erste auf die Autofähre Geiranger-Hellesylt (Hin- und Rückfahrt ohne Auto pro Person 115 NOK) zu gelangen und können uns die besten Plätze auf dem Oberdeck ganz vorne sichern. Die Sonne scheint. Wir haben uns den richtigen Tag für diese Tour ausgesucht.
 
     
 
Im wärmsten und regenärmsten Sommer seit 105 Jahren in Norwegen sind die Wasserfälle im Geirangerfjord (Sieben Schwestern usw.) allerdings nicht so üppig wie auf den Ansichtskarten.  Trotzdem ist die Schiffstour ein Erlebnis. Nach einer Stunde Fahrt (auch mit deutschsprachiger Ansage bei den Sehenswürdigkeiten) kommen wir in Hellesylt an.
 
     
 

An den Hängen waren mehrere alte Höfe zu erkennen, die schon seit einigen Jahren nicht mehr bewirtschaftet werden.

Einige von ihnen werden inzwischen für den Tourismus genutzt.

Alter Hof am Hang des Geiranger Fjordes.
 
 
 
Blick auf den Geirangerfjord - Norwegen

 
 

Die halbe Stunde Aufenthalt dort verbringen wir mit Kuchenessen auf unseren Plätzen an Bord, weil wir diese nicht verlieren wollen, denn es gibt viele Passagiere, die wie wir hin- und zurückfahren. Nette Nachbarn aus Deutschland machen die Fahrt zusätzlich kurzweilig.

Oben vom Adlerweg werfen wir noch mal einen letzten Blick in den schönen Geirangerfjord.

     
 

Wir genießen die landschaftlich schöne zweistündige Fahrt zurück, deren Höhepunkt die immer noch und immer wieder besonders eindrucksvollen Trollstigen sind.

 
     
 
Fazit: Trollveggen, Trollstigen, Ørnevegen und Geirangerfjordfahrt – ein Tag voller Highlights bei schönstem Sommerwetter.
 
 
Tageskilometer 0 / 180
 
   
     
 
Tag 25 - Sonntag - 13.08.2006 - Vengedalen
 
     
 
Es ist schon 9.45 Uhr, als wir aufstehen. Zum Frühstück gibt es diesmal Rührei mit Cabanossi. Einer Empfehlung unseres holländischen Nachbars folgend, wollen wir heute ins Vengedalen fahren. 
 
         
 
Mautstation am Vengedalen
Die Beschreibung, wie die Maut zu entrichten ist, hängt im Häuschen.
Zunächst fahren wir nach Isfjorden, wo man sich rechts halten muss und dann rechts auf den mautpflichtigen (30 NOK passendes Kleingeld zur Hand sind sehr sinnvoll) Vengedalsvegen abbiegt. Die Mautstation ist unbesetzt. Der Eigentümer setzt auf die Ehrlichkeit der Benutzer.
 
 
 
 
Nach ungefähr vier Kilometern, kurz vor Ende der Straße unterhalb des Romsdalshorn, entdecken wir rechts den empfohlenen Bergpfad und suchen uns eine Parkmöglichkeit.  
 
 
Schon nach kurzer Zeit wird der Pfad zum Litlefjellet zu einer echt steilen Kletterpartie. Doch oben angekommen haben wir eine traumhafte Aussicht in jede Richtung: Ins Vengedalen, zum Romsdalshorn, zur Trollwand mit ihren Zinnen, ins Raumatal, wo auch unser Campingplatz und unser Wohnwagen ganz klein zu sehen ist. Ayla genießt den Ausblick ins Vengedalen.
Blick ins Vengedalen - Norwegen
 
 
Und noch ein Türmchen für die Trolle.
 
   
 
Überwältigende Aussicht ins Raumatal.

Hier oben muss man einen Steinturm bauen, was ich auch tue.

Lange genießen wir den Ausblick vom Litlefjellet ins Raumatal. Doch schließlich müssen wir wieder hinab. Der Abstieg ist schwieriger als der Aufstieg, aber wir schaffen es ohne zu stürzen.
 
Unten suchen wir uns eine Bank in der Sonne, wo wir zu Mittag essen. Ein traumhaftes Plätzchen an einen plätschernden Bach. Auf einem riesigen Felsbrocken baue ich noch mal ein Steintürmchen. Unser Aufenthalt im Vengedalen hat viel länger gedauert als wir gedacht hatten. Die Fahrt über den Atlanterhavsveien streichen wir kurzerhand vom Plan. Wieder zurück am Campingplatz bauen wir das Vordach ab und quatschen. Zum Abend wird mal wieder Flintsteak und Zucchini gegrillt, Brot mit Kräuterbutter, Salat, Tsaziki und eine Flasche Reissdorf-Kölsch gibt es dazu. Den warmen Abend verbringen wir mit Quatschen mit deutschen Camping-Nachbarn, die uns auf den Gudbrandsdalsost, einen etwas anderen Käse, aufmerksam machen.  
 
     
 
Fazit: Vengedalen, ein sehr guter Tipp
 
 
Tageskilometer: 0 / 52
 
   
     
 
Tag 26 - Montag - 14.08.2006 - Mjelva – Otta
 
     
 
Bis zum nächsten Campingplatz irgendwo beim Dovrefjell ist es nicht so weit. Wir stehen um 7.30 Uhr auf. Ich esse zur Abwechslung Müsli. Um 9.30 Uhr starten wir bei Sonnenschein. Das Raumatal aufwärts über die "E 136" fahren wir noch mal an der Trollwand vorbei. Doch auf der Hälfte der Strecke Richtung Dombås werden die Wolken, die uns entgegenkommen, immer dichter, und in Dombås regnet es schon.
 
     
 

Nach einem Einkaufsbummel, bei dem wir Gudbrandsdalsost kaufen, entscheiden wir uns zur Weiterfahrt. Vielleicht wird es hinter diesen dicken Wolken wieder besser, wovon allerdings nicht die Spur zu sehen ist. Beim Mittagessen gibt es als Nachtisch ein Brot mit Gudbrandsdalsost.

Gudbrandsdalsost ist eine Sorte Braunkäse aus dem Gudbrandsdalen, einem Tal, durch das wir auch noch nach Lillehammer fahren werden. Gudbrandsdalsost wird aus Ziegenmilch, Sahne und Kuhmilch hergestellt. Er hat eine zart-braune Farbe und einen recht deutlichen Beigeschmack von Karamell, der aus dem besonderen Herstellungsprozess resultiert: Die Milch wird aufgekocht, bis der darin enthaltene Zucker karamellisiert und dem Käse seine charakteristischen Eigenschaften verleiht.

 
     
 
Über die "E 06" fahren wir bis Otta. Es regnet immer noch. Wir bleiben, denn wenn es doch morgen wieder besser wird, dann könnten wir von hier noch einiges unternehmen, z.B. im Jotunheimen-Nationalpark. Zum Abend essen wir Spaghetti mit Pilz-Rahm-Sauce und Eisberg-Gurken-Salat und naschen später noch mal vom Gudbrandsdalsost, wovon wir bestimmt noch mehr kaufen werden. Bei immerwährendem Regen verkriechen wir uns früh ins Bett.
 
       
 

Fazit: Gudbrandsdalsost kann man nicht nur im Gudbrandsdalen genießen

 
 
Tageskilometer 168 / 19
 
   
     
 
Tag 27 - Dienstag - 15.08.2006 - Otta – Lillehammer
 
     
 
 Das Wetter ist immer noch besch.....: Regen, Regen, Regen. Die Dame an der Rezeption kann uns auch keine Hoffnungen machen, dass das Wetter schnell besser wird. Wir entscheiden uns, den Schlechtwetterwolken entgegen zu fahren: Weiterfahrt durchs Gutbrandsdalen nach Lillehammer, wo es nicht mehr regnet. In Lillehammer wurden 1994 die olympischen Winterspiele ausgetragen. Schon mittags suchen wir uns einen Campingplatz.
 
     
 
 
Olympiaschanzen in Lillehammer
Nach einem ausgiebigen Stadtbummel - Lillehammer ist eine charmante Stadt mit einer weltberühmten Fußgängerzone in der Innenstadt. - besuchen wir das Olympiazentrum und die Sprungschanzen.  
 
 

 

 
 
Wir sind schon wieder im Wohnwagen, als es um 19.00 Uhr wieder anfängt zu regnen – Glück gehabt. Zum Abendessen gibt es Hähnchenfleisch mit Mie-Nudeln und Sojabohnenkeimen und Bambus. Dann trinken wir „auf Norwegen“ unsere vorletzte Flasche Rotwein. In Schweden könnten wir es uns gönnen, Rotwein nach zu kaufen. Bleiben wir wegen guten Wetters morgen noch in Norwegen, dann werden wir morgen noch mal „auf Norwegen“ eine Flasche Bordeaux genießen.
 
     
 
Fazit: Olympisch war unsere Rotwein-Zurückhaltung.
 
 
Tageskilometer: 81 / 34
 
   
     
 
Tag 28 - Mittwoch - 16.08.2006 - Lillehammer – Karlstadt, Schweden
 
     
 
Wir stehen früh (7.05 Uhr) auf. Der wolkenverhangene Himmel verspricht Regen, der auch mit einem ersten Schauer nicht lange auf sich warten lässt und damit die Zeichen zur Weiterfahrt nach Schweden setzt. Zum Frühstück haben wir wie immer eine Riesenauswahl. Und zum Nachtisch lassen wir uns jeder eine Scheibe Brot mit Gudbrandsdalsost gut schmecken. Hinter Hamar verlassen wir die "E 06" und fahren die"Straße 24", bis wir auf die "Straße 2" stoßen und dort links in Richtung Kongsvinger abbiegen. Im Lidl in Kongsvinger (liegt direkt an der Straße 2) kaufen wir noch kurz ein und an der Tankstelle verbraten wir die letzten NOK.  
 
     
 
Kurz nach der Grenze machen wir Mittagspause. Die Gasflasche wird angeschlossen. Im beheizten Wohnwagen serviert Marianne warmes Essen. Die Reste von gestern Abend schmecken und sind reichlich genug. Nach weiteren gut 100 km kommen wir am Campingplatz „Skutbergets Camping“ in Karlstad an. Eine kleine Wanderung zum Vänernsee und am See entlang tut nach der langen Fahrt richtig gut. Eine Stadtrundfahrt mit Einkaufsbummel folgt. Im Spirituosenladen überrascht uns die Anordnung der Weine, die nicht nach Herkunftsländern sondern nach Preiskategorien sortiert sind. Wir kaufen drei Flaschen Bordeaux zu je 87 SEK und es hört auf zu regnen. Ob wir so in Norwegen auch den Regen hätten vertreiben können?
 
     
 
Zum Abendessen hat Marianne Fleisch in Gyrosstücke geschnitten. Dazu gibt es Nudeln, Tomatensauce und Eisbergsalat. Bei Kerzenschein genießen wir romantisch und gemütlich im Wohnwagen eine Flasche des heute gekauften Rotweins.
 
     
 
Fazit: Wir haben Norwegen verlassen, sind aber sicher, dass wir wiederkommen.
 
 

Tageskilometer: 336 / 33

 
   
     
 
Tag 29 - Donnerstag - 17.08.2006 - Karlstad – Örebro
 
     
 
Es scheint wieder die Sonne. Um 7.50 Uhr stehen wir auf. Über die E 18 fahren wir Richtung Karlskoga. Kurz hinter Kristinehamn fällt mir reichlich spät ein, dass wir unbedingt tanken müssen. Wir fahren die nächste Abfahrt der E 18 herunter und landen auf einem Feldweg, drehen und über die E 18 geht es zurück nach Kristinehamn. Schon sehen wir die ersten beiden Tankstellen, doch, oh Schreck, keine von beiden führt Diesel. Wir fahren weiter ins Städtchen hinein. Tankautomaten, die kein Diesel führen, säumen die Straße. Die nicht deutsch sprechenden Damen an der Touristinformation glauben zu wissen, dass eine Tankstelle Diesel anbietet. Wir finden diese auch und tanken 78,47 Liter – das war knapp, denn der Tank fasst 80 Liter. In Karlskoga biegen wir links auf die Straße 243 in Richtung Nora ab.  
 
     
 
Unterwegs machen wir Rast an einem Bach. Wir holen den Campingtisch und die Campingstühle raus. Käse, Salami, Paprika-Salami, Pastete und Gudbrandsdalsost stellen wir auf einen Hocker, damit der Aufschnitt nicht in der prallen Sonne brät.
 
 
Bilder vom Ort Nora mit seinen vielen alten Holzhäusern waren schöner und vielversprechender als der Ort tatsächlich war. Über die Straßen 244 und 60 fahren wir nach Örebro. Der Umweg über Nora war aber aufgrund des schönen Wetters und der landschaftlich schönen Fahrstrecke nicht vergebens.
 
     
 
Wir entscheiden uns für den Top-Campingplatz „Campingplatsen Gustavsvik“ in Örebro und haben, so früh wie wir sind, noch eine gute Auswahl an Plätzen. Wir bauen das Vordach auf und machen einen ausgedehnten Spaziergang über den riesigen Campingplatz. Dann machen wir es uns in der Sonne gemütlich.  Dabei beobachten wir stundenlanges Wohnwagenrücken von einigen Engländern, das nicht nur uns amüsiert.
     
 
Zum Abendessen wird gegrillt. Riesen-Flintsteak, sechs gelbe Paprika mit Schafskäse und Tomate gefüllt und ein Reissdorf-Kölsch dazu. Danach machen wir noch einen Spaziergang, telefonieren und surfen im Internet. Am späten Abend fällt der einzige Minuspunkt des Campingplatzes auf: die laute Bahnstrecke nebenan.
 
 
 
 
Hier scheint die Sonne, hier bleiben wir.
 
 
Tageskilometer 185/000
 
   
     
 
Tag 30 - Freitag - 18.08.2006 - Örebro
 
     
 
Strahlend blauer Himmel und kein Wind. Zum Frühstück serviert Marianne Rührei mit Nürnberger Würst’l.
 
     
 
Marktplatz im Freilichtmuseum Wadköping - Örebro - Schweden
Wir besuchen das Freilichtmuseum Wadköping. Der Eintritt und das Parken bis zu vier Stunden ist frei. Ein Besuch lohnt sich wirklich. Und man sollte viel Zeit haben. In den Häusern in Wadköping befinden sich verschiedene Läden und Werkstätten – hochinteressant. Die dort in alt hergebrachter Weise selbstgefertigten Gebrauchsgegenstände und Geschenkartikel werden auch verkauft. 
 
     
 
Unser Mittagessen holen wir uns aus dem Auto und setzen uns auf eine Sitzgruppe am Ufer des Svartån. Wespen verlangen allerdings unsere ganze Aufmerksamkeit.
 
 

 

Bei unserer Weiterfahrt zum See Hjälmaren entdecken wir zufällig ein Naturreservat, wo wir ausgiebig wandern und die verschiedensten Tiere beobachten und fotografieren.

Dort gibt es Kanadagänse, Graugänse, Reiher und viele andere Vogelarten. Schottische Hochlandrinder und Schafe werden weitgehend vom Menschen unberührt gehalten.

Naturreservat Osets bei Örebro am See Hjälmaren - Schweden
Kanandagänse im Naturreservat Osets bei Örebro am See Hjälmaren - Schweden
 
 
Im Motorstadion schauen wir kurz bei einem Kartrennen zu und danach bummeln wir durch das riesige Einkaufszentrum in Marieberg, wo wir auch ein Eis essen. Unser Abendessen besteht aus Hirtenpfanne „Mykonos“ mit Hähnchenfleisch, Zucchini, Schafskäse und Tomaten. Unseren abendlichen Spaziergang verbinden wir noch mal mit einem Internet-Besuch. Einen so schönen Tag runden wir mit einer Flasche Bordeaux ab. Ob wir vielleicht doch noch einen Tag hier bleiben?
 
     
 
Fazit: Viel gelaufen bei Super-Wetter
 
 
Tageskilometer: 0 / 72
 
   
     
 
Tag 31 - Samstag - 19.08.2006 - Örebro – Värnamo
 
     
 
Sonnig beginnt der Tag mit ganz leichter Bewölkung, die aber immer mehr zunimmt. Bevor wir weiterfahren, will ich noch in die Stadt zu einem Postamt fahren, um ein Schreiben per Einschreiben absenden zu können. Dabei komme ich in eine Polizeikontrolle, wo alle angehalten werden und „pusten“ müssen. Das Gerät zeigt von der gestrigen halben Flasche Rotwein noch einen Restalkohol von 0,03 Promille an; Promillegrenze in Schweden: 0,2 Promille. Ein geöffnetes Postamt suche ich allerdings vergeblich. Während der Weiterfahrt werfen wir den frankierten Briefumschlag in einen Briefkasten und hoffen das Beste, dass der Brief rechtzeitig und tatsächlich in Deutschland ankommt.  
 
     
 
Beim „Kolmarden-Camping“ angekommen erkundigen wir uns, ob wir in den Kolmarden-Djurpark (Tierpark) mit Hund hinein dürfen, was verneint wird. Bei dem sonnigen Wetter können wir Ayla aber nicht im Wohnwagen zurücklassen. Wir essen zu Mittag Brote mit Lachs, Hähnchenbrust und Gudbrandsdalsost und entschließen uns zur Weiterfahrt nach Jönköping.
 
     
 
Die Fahrt auf der E 04, die öfter als Autobahn ausgebaut ist, geht gut voran, doch das Wetter wird schlechter. Es beginnt zu fieseln und bald regnet es ordentlich und überall. Nirgends mehr ein heller Fleck am Himmel. In Jönköping regnet es dermaßen, dass der Campingplatz schon teilweise unter Wasser steht. Ich leere die Campingtoilette während Marianne zum Klo geht. Nach kurzem Kartenstudium entscheiden wir uns zur Weiterfahrt nach Värnamo. In dieser Richtung ist es noch am wenigsten dunkel am Himmel. Und tatsächlich kommen wir dort „im Trockenen“ an und es bleibt trocken. Welch ein Glück! Wurstpfanne mit Nudeln und Zucchini gibt es zum Abendessen. Danach wandern wir eine Runde um den See.
 
     
 
Fazit: Wenn es nicht mehr regnet, geht es einem gleich viel besser.
 
 
Tageskilometer: 438 / 0
   
   
     
 
Tag 32 - Sonntag - 20.08.2006 - Värnamo - Hovmantorp
 
     
 
Es ist bewölkt und trocken, als ich morgens einen Spaziergang mit Ayla mache. Nach der Rückkehr steht Marianne auch auf. Wir bereiten gemeinsam das Frühstück vor, wie meistens mit großer Auswahl. Als Nachtisch genießen wir dann noch den Rest vom ersten Stück Gudbrandsdalsost. 
 
     
 
Über die 27 und 25 fahren wir zum nächsten Campingplatz nach Hovmantorp im Glasreich. Nach der Mittagspause mit Rührei mit Tomaten und Cabanossi und der restlichen „Nudel-Wurstpfanne“ von gestern fahren wir nach Kosta, denn wir wollen endlich einen lebenden Elch sehen.
 
     
 
Entweder ist der Hals zu kurz oder die Beine sind zu lang.
Im Grönåsens Älgpark (Eintritt 35 SEK) wird allen die Gelegenheit geboten, weil ein Elch-Gehege außerhalb des Waldes liegt. Der 1.300 m lange Rundgang durch den Wald lässt uns nur einige Aussichtstürme erblicken, von wo auch kein Elch zu sehen ist – ob es dort wirklich noch welche gibt? Den Rundgang als Elchsafari anzupreisen ist jedenfalls mächtig dick aufgetragen. 
 
     
 

In Kosta ist die älteste Glashütte Schwedens, in der immer noch Glas in Handarbeit gefertigt wird, in Betrieb. Auf dem Hüttengelände gibt es ein Museum, eine riesige Ausstellungshalle und viele kleine Läden mit einem reichhaltigen Angebot an Kristallgegenständen, Tafel- und Kunstglas, die alle auch am heutigen Sonntag für die zahlungskräftigen Touristen geöffnet haben. Wir bummeln und staunen über manches kreative Design und noch mehr, wie viel manche Leute für solche Kunst ausgeben. Ein roter Ferrari vor der Türe dokumentiert, dass man mit Glaskunst wohl gutes Geld verdienen kann.

 
     
 

Auf dem Rückweg zum Campingplatz rufen wir mit Telefonkarte zuhause an und erreichen Alexandra. Nach dem Abendessen (Brathering mit Bratkartoffeln) brechen wir zu einer Abendwanderung auf. Vorsorglich haben wir uns Regenjacken übergezogen. Wie gut, denn später beginnt es zu tröpfeln und der Regen nimmt zu.

 
     
 
Die auffällige, rote Farbe, mit der in Schweden so viele Häuser gestrichen sind, nennt sich hier "falu röd".
 
     
 
Fazit: Endlich lebende Elche gesehen
 
 
Tageskilometer: 98 / 61
 
   
     
 
Tag 33 - Monatg - 21.08.2006 - Hovmantorp – Kalmar
 
 
Um 7.50 Uhr stehen wir auf. Ausnahmsweise geht Marianne heute morgen mit Ayla, weil sie das „Steinauto“, was wir gestern Abend entdeckt hatten, noch fotografieren will. Nach gemütlichem und reichhaltigem Frühstück treffen wir alle Vorbereitungen zum Aufbruch nach Kalmar-Stensö. 
 
Autoverwertung auf schwedisch.
 
     
 
Die Fahrt dauert nicht sehr lange. Nach dem frühen Mittagessen fahren wir zur Insel Öland. Auf dem Weg zur Südspitze halten wir öfter an und wandern mal mehr mal weniger. Die Zeit verrinnt und wir machen uns schließlich auf die Rückfahrt, ohne den Norden der Insel gesehen zu haben.
 
     
 

Abends grillen wir Flintsteak und Paprika. Dazu gibt es Nudeln und eine Flasche Kölsch. Mit den Nachbarn quatschen wir dann so lange, dass der geplante gemeinsame Abendspaziergang ausfällt. Gemütlich genießen wir eine Flasche Bordeaux. Als Marianne sich schlafen gelegt hat, mache ich noch eine Nachtwanderung mit Ayla.

 
     
 
Fazit: Ein schöner Tag auf Öland, morgen fahren wir noch mal hin.
 
 
Tageskilometer: 88 / 171
 
   
     
 
Tag 34 - Dienstag - 22.08.2006 - Kalmar
 
     
 
Schon vor acht Uhr sind wir auf den Beinen. Nach gewohnt reichhaltigem Frühstück wird nicht viel Zeit vertrödelt. Es gilt den Norden der Insel Öland zu entdecken.  
 
       
 
 
Byrum-Kalksteinfelsen auf Öland - Schweden
Am Haven Böda mit seinem weißen Sandstrand machen wir eine Strandwanderung. Später ziehen uns die Byrum-Kalksteinfelsen in ihren Bann. 
 
     
 
Auf der Rückfahrt stoppen wir in Borgholm zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel. Abends gibt es Frikadellen mit adeligen Nudeln (von Gestern) und schlesischen Gurkenhappen.
 
 
Danach machen wir noch eine Abendspaziergang. Marianne macht Fotos vom Sonnenuntergang. Der Spaziergang wird unfreiwillig zu einer monstermäßigen Wanderung bis tief in die Nacht – gespenstig und schön.
 
Idyllisches Schweden am Kalmarsund.
 

 

Fazit: Öland ist eine schöne Insel.
 
 
Tageskilometer: 0 / 231
 
   
     
 
Tag 35 - Mittwoch - 23.08.2006 - Kalmar – Ystad
 
     
 
Nach dem Frühstück (diesmal mit Köttbullar) starten wir bei sonnigem Wetter. Ungefähr 300 km liegen vor uns. Unterwegs regnet es sogar. Zum Mittag essen wir Brot, Frikadellen, Gudbrandsdalsost und Gurken. 
 
 
Kurz vor drei Uhr am Nachmittag kommen wir bei Löderups Strandbads Camping an, sehr naturbelassenes, buckeliges Gelände.
 
       
 
Touristenattraktion Ales Stenar / Schweden
Wir fahren zur Touristenattraktion Ales Stenar, die aus einst 60 (heute noch 59) Steinen bestehende Schiffssetzung auf einem etwa 37 Meter hohen, zur Ostsee steil abfallenden grasbewachsenen Hügel direkt an der Ostseeküste beim Ort Kåseberga, wo man parken muss und den restlichen, sandigen Weg den Hügel hinauf läuft.  Zurück schlagen wir zunächst einen Weg oben an der Steilküste entlang ein, denn die Küste finden wir interessanter als die Steine. 
 
     
 
Später bummeln wir noch durch die Innenstadt von Ystad mit vielen schönen Fachwerkhäusern. Auf dem Rückweg zum Campingplatz rufen wir ein letztes Mal aus Schweden nach Hause an und gehen auch noch kurz an den Ostseestrand.
 
     
 

Zu Flintsteaks vom Grill gibt es heute Peperoncini, Tsatziki, Tomatensalat, Schafskäse und ein Kölsch. Nach einem kurzen Plausch mit einer schwedischen Rhodesian-Ridgeback-Züchterin machen wir bei starkem Wind und kräftigem Wellengang auf der Ostsee einen Strandspaziergang. Mit der letzten „schwedischen“ Flasche Bordeaux machen wir es uns den letzten Abend in Schweden gemütlich.

 
     
 
Fazit: Uriger, alter Campingplatz mit viel Sand, zwischen Ostsee und Naturschutzgebiet
 
     
 
Tageskilometer: 302 / 53
 
 


 
     
 
Tag 36 - Donnerstag 24.08.2006 - Ystad, Schweden – Køge, Dänermark  
 
     
 
Gemütlich frühstücken wir ein letztes Mal in Schweden und fahren dann bei sonnigem Wetter die landschaftlich schöne Küstenstraße (Nr. 9 bis Trelleborg).
 
 
Wir fahren nicht sogleich über die Øresundbrücke, sondern zuerst zu dem Aussichtspunkt. Um 12.30 Uhr zahlen wir 580 SEK Maut und lassen schließlich Schweden hinter uns. 
Die Øresundbrücke von der schwedischen Seite.
 
     
 
Hinter Køge, der Tacho hat gerade die 220.000-Kilometermarke geknackt, vernehmen wir um 14.30 Uhr ein seltsames Geräusch unseres bis dahin treuen Gefährts. Mit oder trotz unserer „sagenhaften“ Autokenntnisse kommen wir zu dem Schluss, dass wohl der Keilriemen gerissen ist, und entschließen uns, zu dem vorher verschmähten Campingplatz bei Køge zurückzufahren. Dem Platzwart unser Dilemma mitgeteilt, der hat uns sofort erklärt, wo eine VW-Werkstatt ist. Ruckzuck haben wir den Wohnwagen auf dem uns zugewiesenen Platz abgekoppelt und an den Strom angeschlossen. Und hurtig zur VW-Werkstatt, denn um 16.00 Uhr am heutigen Freitag beginnt bei denen das Wochenende. Wir schaffen es noch rechtzeitig. Der Werkstattleiter versteht unsere Sprache. Alles in Allem haben wir viel Glück im Unglück gehabt. Um 16.10 Uhr sind wir schon wieder am Campingplatz. Zum Besuch der Kreidefelsen Stevnklint ist es nun zu spät. Wir entschließen uns zu Stadtrundfahrt und Einkaufen in Køge.
 
     
 

Nach dem Abendessen (Tortellini, Tsaziki, Zucchini aus dem Glas) spazieren wir über den recht großen Campingplatz und anschließend zum Strand. Mit Rowein und Käse-Snacks beschließen wir den Tag.

 
     
 
Fazit: Køge/Stevnklint, da fahren wir in einem späteren Urlaub noch mal hin  
 
 
Tageskilometer: 232 / 23
 
   
     
 
Tag 37 - Freitag - 25.08.2006 - Køge – Hademstorf
 
     
 
Auch heute frühstücken wir wieder ausgiebig und gemütlich. Die Sonne lacht, doch während unserer Fahrt ändert sich das Wetter zusehens. Bei Schauern entscheiden wir uns, keinen Tag länger in Dänemark zu bleiben. Aprikosenmarmelade mit Möhren kaufen wir noch und hauen die letzten DKR „auf den Kopp“. 
 
     
 
Um 12.15 Uhr sind wir bereits an der Fähre, die eine halbe Stunde später startet, und um 13.30 Uhr hat Deutschland uns wieder. Klar, dass wir die Zeit auf der Fähre für unser Mittagessen nutzen. Beim ersten Lidl in Deutschland geben wir die Berge Leergut ab: 75 der insgesamt mitgenommenen 80 Flaschen mit je 1,5 Liter Cola light.
 
     
 
Unser neues Ziel, den Campingplatz in Hademdorf, erreichen wir nach vielen Baustellen und Staus um Hamburg erst um 18.45 Uhr. Der Campingplatz ist nur 5 km vom Serengetipark Hodenhagen entfernt, den wir morgen mit unserem alten VW-Bus durchfahren wollen.
 
     
 
Griechischen Salat mit Schafskäse, Frikadellen und Brot mit Kräuterbutter essen zum Abendessen. Nach Duschen, Spülen und mit Ayla gehen trinken wir eine Flasche Bordeaux.
 
 
 
 
Fazit: Wir hoffen auf besseres Wetter
 
 
 
Tageskilometer 406/000
 
   
     
 
Tag 38 - Samstag - 26.08.2006 - Hademstorf – Twistringen
 
     
 
Der Tag beginnt mit Regen – so ein Mist, dann macht der Besuch des Serengetiparks keinen Sinn. Wir frühstücken erst mal in aller Ruhe. Welch ein Glück. Es hört nicht nur auf zu regnen, sondern die Wolken lockern auf. Also doch zum Park, dessen Tierland - mit Giraffen, Elchen, Mufflons, Bisons, Amurleoparden, Löwen, Tiger, Schwarzbären, Pavianen, Trampeltieren, Emus, Känguruhs, Breitmaul-Nashörnern und Elefanten - wir mit unserem eigenen Auto durchfahren. Das Affenland und die weißen Tiger besuchen wir auch, das Freizeitland ist heute nicht unser Ziel.
 
     
 
In luftiger Höhe - Giraffe - Serengetipark Hodenhagen
Breitmaulnashorn mit Jungtier - Serengetipark Hodenhagen
Löwin beim Frühstück - Serengetipark Hodenhagen
 
         
 
Löwin im Serengtipark Hodenhagen
Tiger beim Frühstück - Serengetipark Hodenhagen
Weißkopfmaki - Serengetipark Hodenhagen
 
     
 
Wie mit dem Campingplatzwart besprochen holen wir in der Mittagszeit unseren Wohnwagen ab, um nach Twistringen-Altenmarhorst zu fahren.  
 
       
 

Beim Wiedersehen mit Agnes und Heini gibt es diesmal ganz besonders viel zu erzählen. Zwischendurch machen wir auch noch einen Spaziergang und gönnen uns ein Abendessen im Chinesisch-Thailändischen Restaurant Orchidee in Twistringen. Beim abendlichen Quatschen teile ich die letzte mitgebrachte Flasche Kölsch mit Heini. Andere alkoholische Getränke waren auch noch mit von der Partie. 

 
     
 
Fazit: Der Serengetipark ist toll, vor allem, wenn man dem eigenen Auto durchfährt.
 
 

Aber Twistringen ohne Fahrräder ist wirklich nur was für eine Übernachtung.

 
 
Tageskilometer: 104 / 44
 
   
     
 
Tag 39 - Sonntag - 27.08.2006 - Twistringen – Katzenbach
 
     
 
Um 6.00 Uhr stehen wir schon auf, um 7.20 Uhr starten wir bereits. Ankunft zuhause um 12.10 Uhr, ob die Zeit bis zum „Ins Bett gehen“ reichen wird alle Erlebnisse aus einem tollen Urlaub zu erzählen? 
 
       
 

Fazit: In ein paar Jahren fahren wir mit einem Wohnmobil wieder nach Norwegen.

 
 
Tageskilometer: 305 / 0
 
     
 
Wir sind in diesem Urlaub 5802 km mit Wohnanhänger und 2894 km ohne Wohnwagen gefahren, insgesamt also 8696 km.
 
     
 
Das war unser Reisebericht einer eindrucksvollen Reise.
 
 
Wer jetzt noch Lust auf mehr Bilder bekommen hat:
 
 
Hier geht zu der gesamten Fotoserie unserer Silberhochzeitsreise.
 
 
 
 

 

 
 
Autor: Friedbert Lütgebüter; Fotos und Gestaltung: Marianne Lütgebüter